Futures Literacy
Menschen besitzen die Fähigkeit, die Zukunft zu gestalten. Leider vergessen sie das oft. Sie resignieren, statt sich motiviert nach vorn zu wenden. Doch es gibt aktuelle Stimmen und Projekte, die zeigen, wie es anders geht. Von ihnen können Teams und Führungskräfte lernen, wie es gelingt, mit Zuversicht und Innovationskraft in die Zukunft zu gehen.
Exnovation
Wer kennt ihn nicht – den Sinnspruch, dass jedem Anfang ein Zauber innewohnt? Vom Ende behauptet das hingegen (bisher) niemand. Mit etwas aufzuhören, auf etwas zu verzichten, hat auch in Unternehmen einen schweren Stand. Denn aufhören und aufgeben – wissenschaftlich „exnovieren“ genannt – ist negativ konnotiert. Es erscheint als Zeichen des Scheiterns und wenig zukunftsorientiert. Dabei ist Exnovation im Kontext zukunftsorientierter Organisationsentwicklung mindestens ebenso wichtig wie Innovation.
Innovationskultur verbessern
Innovation ist für die meisten Unternehmen wichtig – und hat dort trotzdem einen schweren Stand. Neue Ideen werden vielerorts nach Strich und Faden zerpflückt. Es herrschen Bedingungen, die jeden Anflug kreativer Erneuerung im Keim ersticken. Und man hält an Strukturen fest, die es niemandem attraktiv erscheinen lassen, neue Wege zu beschreiten. Managementdenkerin Anne M. Schüller mit einem Gegenprogramm.
Thinkers50 Radar
Wer wird das Managementdenken der nächsten Jahre prägen? Im Ranking „Thinkers50 Radar“ werden Personen gelistet, denen das zugetraut wird. Nicht zuletzt deshalb, weil sie Themen beackern, um die Führungskräfte in Zukunft nicht herumkommen werden. Daher gilt das Ranking auch als Seismograph für die Management-Herausforderungen von morgen. Eines der Themen, bei dem die Nadel besonders hoch ausschlägt: der Umgang mit der zunehmenden gesellschaftlichen Empörung.
Liebe Konflikte
In Konflikten geht es oft statt um die Sache oder den Beziehungsstatus um die Frage, wer angefangen hat. Denn mit der zeitlichen Abfolge ist die Frage nach der Schuld am Streit verbunden sowie nach der Legitimation von Gegenreaktionen, erläutert Organisationsberater Klaus Eidenschink. Das Problem dabei: „Du hast angefangen“ ist ein Vorwurf, der einen Gegenvorwurf nahezu herausfordert – womit der Konflikt oft erst richtig in Fahrt kommt.
Männer in der New Work
70 Prozent der Führungskräfte sind Männer. Und somit sind auch Organisationen im besonderen Maße durch Männlichkeit geprägt. Was aber prägt eigentlich Männer? Die Frage ist hoch relevant für die moderne Arbeitswelt, denn tradierte Männlichkeitsbilder kollidieren mit zentralen Verhaltensanforderungen von New Work, warnen der Coach und Trainer Jacomo Fritzsche und der Organisationspsychologe Daniel Pauw.
Dysfunktionales Verhalten im Team
Die eine reißt ständig die Deadlines und produziert damit Stress für alle anderen. Der andere liefert Berichte ab, die mehr Fragen aufwerfen als Antworten liefern. Zeigen Mitarbeitende dysfunktionales Verhalten, lautet der klassische Rat an Führungskräfte: die eigenen Gefühle beiseiteschieben und klar formulieren, was sie erwarten. Führungsexperte Matthias Nöllke argumentiert genau andersherum. Ihm zufolge kommt man am besten zu einer Lösung, indem man den eigenen Ärger zum Thema macht.
Jörg Krissler in Speakers Corner
Erst loben, dann die Kritik anbringen, dann wieder loben: Auf diesem Prinzip beruht das so genannte Sandwich Feedback. Sandwich Feedback gilt als wertschätzend und klar. Doch das Gegenteil ist der Fall, ein derart verpacktes Feedback ist intransparent, inhaltlich nicht zielführend und eine Belastung für die Beziehung zwischen Feedbackgeber und -nehmer, findet Organisationsentwickler Jörg Krissler.
Führung meets Coaching
Martin Wehrle stellt eine Methode aus dem Coaching vor, mit der Führungskräfte ihre Mitarbeitenden unterstützen können, ihre Qualitäten selbst zu entwickeln.
Schlauer lernen
Henning Beck erklärt, warum das Reframing von Problemen ein Problem ist.
Testgelesen
Digitale Transformation, Fachkräftemangel, Krisenmanagement – Führungskräfte stehen in der heutigen Arbeitswelt vor vielfältigen Herausforderungen. Wie können sie diesen mit Erfolg begegnen, ihre Resilienz stärken und Unternehmen sicher in die Zukunft führen? Welche Ansätze helfen dabei, eine authentische und persönliche Führungsweise zu entwickeln? Und ist erfolgreiche Führung auch in Teilzeit möglich? Drei neue Bücher liefern Antworten.
Holger Lindemann in Characters
Holger Lindemann ist Universitätsprofessor für Coaching und Entwicklungspsychologie an der Vinzenz Pallotti University in Vallendar. Dort leitet er den Masterstudiengang Coaching. Er ist mehrfacher Buchautor zu Themen wie Konstruktivismus und Systemtheorie, Coaching und Beratung, Inklusion und Schulentwicklung. Im Interview erzählt er, was er auch mal werden wollte, welche Diskussion über die Arbeitswelt ihn aufregt und was er als nächstes lernt.