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Dysfunktionales Verhalten im Team
Dysfunktionales Verhalten im Team

Ärger aussprechen

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Die eine reißt ständig die Deadlines und produziert damit Stress für alle anderen. Der andere liefert Berichte ab, die mehr Fragen aufwerfen als Antworten liefern. Zeigen Mitarbeitende dysfunktionales Verhalten, lautet der klassische Rat an Führungskräfte: die eigenen Gefühle beiseiteschieben und klar formulieren, was sie erwarten. Führungsexperte Matthias Nöllke argumentiert genau andersherum. Ihm zufolge kommt man am besten zu einer Lösung, indem man den eigenen Ärger zum Thema macht.

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Widersprüchliche Wahrnehmungen: Warum sachliche Verhaltenskritik oft zu fruchtlosen Diskussionen führt

Unstrittige Emotionen: Warum Gefühlsäußerungen eine gute Basis für eine gemeinsame Lösungssuche bilden

Lohnendes Labeling: Warum Führungskräfte Vermutungen über die Gefühle ihrer Teammitglieder anstellen sollten

Wo ist der Wunsch? Warum es so wichtig ist, die Wünsche hinter unseren (impliziten) Vorwürfen zu finden


Cover managerSeminare 325 vom 21.03.2025Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 325

Natürlich gibt es ideale Beschäftigte: Personen, die sich perfekt einfügen, nirgendwo anecken und dabei grundsätzlich großartig performen. Allerdings nur im Film, im Roman und dem einen oder andern Fachartikel. Im wahren Leben haben Menschen Marotten. Wenn wir in einer Führungsrolle sind, ist es besonders wichtig, die eigenen zu kennen und im Blick zu halten. Und was ist mit den Eigenarten der anderen Teammitglieder? Im besten Fall können wir über diese schmunzeln: Er oder sie ist eben so. Und auch wenn die Marotten manchmal nerven, sollte man es sich zweimal überlegen, ob es Sinn macht, sie anzusprechen. Denn ändern können wir andere Menschen ohnehin nicht. Und wollen wir wirklich aus einer Marotte einen Elefanten machen? Vielleicht reagieren wir ja auch nur empfindlich auf bestimmte Verhaltensweisen, die von außen betrachtet gar nicht zu beanstanden sind.

Anders verhält es sich, wenn sich die Marotten zu dysfunktionalem Verhalten auswachsen. Wenn etwa die Mitarbeiterin, die immer schon dazu neigte, ihre Aufgaben auf den letzten Drücker zu erledigen, neuerdings ständig die Deadlines reißt. Oder wenn der Kollege, in dessen Projektberichten es zwar auch früher ab und zu kleinere Ungereimtheiten gab, mittlerweile regelrecht schlampige Berichte abliefert, die mehr Fragen aufwerfen als Antworten liefern. Oder wenn das Teammitglied, das seit jeher dazu neigte, Dinge zweimal abzustimmen, sich jetzt bei allem mindestens dreimal rückversichert und uns mit seinen ständigen Absicherungs-Mails Aufmerksamkeit, Zeit und Nerven raubt. Dann gilt es, als Führungskraft zu reagieren – und zwar zügig. Bevor sich ein stummer Groll auf das Teammitglied entwickelt, der die Beziehung zu ihm vergiftet. Und bevor uns selbst – oder einem anderen Teammitglied – der Kragen platzt und die Situation eskaliert.

Sachliche Verhaltenskritik führt oft zur fruchtlosen Diskussion

Die übliche Empfehlung an Führungskräfte für entsprechende Gespräche lautet: Die eigenen Beobachtungen zum dysfunktionalen Verhalten beschreiben, dessen negative Folgen aufzeigen und anschließend erklären, welches Verhalten man künftig erwartet. Freundlich und sachlich, aber auch klar und bestimmt. Problem benannt, Problem gebannt. Zumindest in der Theorie. In der Praxis führt der vermeintlich straighte Weg nur selten zu einer nachhaltigen Lösung und häufig (erst einmal) in eine fruchtlose Diskussion oder gar zu einem Streit. Das Grundproblem: Die Welt ist so eingerichtet, dass wir sie unterschiedlich wahrnehmen.

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