Mitarbeiter-Stärkung
„Wir wünschen uns empowerte Mitarbeitende!“ Das ist in Organisationen schnell dahingesagt. Und ebenso schnell ist man dabei, die Verantwortung fürs Empowerment primär auf die Führungskräfte zu schieben. Die sind tatsächlich ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, Mitarbeitende zu stärken und zu ermächtigen. Doch für wirkliches Empowerment müssen die Organisation, das Team, die Führungskraft und nicht zuletzt die Mitarbeitenden selbst zusammenwirken.
Psychologisches Empowerment
Empowerment durch Selbstorganisation, Hierarchieabbau oder gar Homeoffice? Damit allein wird das nichts, warnt Wirtschaftspsychologe Ingo Hamm. Will man Menschen zum eigenmächtigen Handeln ermuntern, braucht es zwar gute Rahmenbedingungen, aber man muss auch wissen, was Menschen tatsächlich dazu antreibt, proaktiv handeln zu wollen. Wichtig ist aus psychologischer Sicht insbesondere das Erleben von Selbstwirksamkeit. Gerade dies ist aber in Gefahr, wenn Empowerment falsch verstanden wird.
Empowerment via Culture Clash
Was hat Skateboarding in Indien mit betrieblichem Empowerment zu tun? Viel, zeigt das soziale Experiment „Janwaar Castle“: Mitten in einem indischen Dorf wurde vor über acht Jahren ein Skatepark errichtet. Eine Irritation, die soziale Schranken eingerissen, altes Denken aufgebrochen und vielen Menschen ein neues Selbstbewusstsein gegeben hat. Initiatorin Ulrike Reinhard mit einem Bericht über die Wirkungen eines Culture Clash – und darüber, was Unternehmen daraus lernen können.
Empowered Learning
Für die neue Arbeitswelt braucht es auch neue Ansätze im Corporate Learning. Vor allem der selbstorganisierte Kompetenzausbau spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unternehmen stellen dafür zunehmend Selbstlernressourcen bereit, doch das allein reicht nicht. Wichtiger als potenzielle Lernmöglichkeiten ist das Gefühl, etwas Relevantes tun und damit Wirkung erzielen zu können.
Toxische Führung
„Bei uns können Sie schnell Karriere machen“ klingt prima. Allerdings bieten gerade Organisationen, die flotte Aufstiege ermöglichen, dem berüchtigten „Nach oben buckeln, nach unten treten“ eine ideale Basis, warnt der Organisationspsychologe Niels Van Quaquebeke. Gemeinsam mit der Wirtschaftswissenschaftlerin Fabiola H. Gerpott hat er ein Modell entwickelt, das erklärt, warum das eine oft Hand in Hand mit dem anderen geht.
Lehren von Luhmann
Die Interessen von Mensch und Organisation sind nicht deckungsgleich, auch wenn im modernen Arbeitsweltdiskurs häufig behauptet wird, sie ließen sich bestens in Einklang bringen. Doch nach dem Verständnis Niklas Luhmanns will die Organisation oft anderes vom Menschen als der Mensch von der Organisation. In der Gefahr, zur Marionette organisationaler Interessen zu werden, sind Organisationsmitglieder aber nicht. Denn es gibt immer Möglichkeiten, in Organisationen als Mensch bei sich zu bleiben.
Daseinsgestaltung lernen
Wer kennt es nicht? Das Gefühl, durch einen finsteren Tunnel zu laufen – und auf ein Licht an dessen Ende zu hoffen? Aber worauf es wirklich ankommt, ist nicht das Licht am Ende des Tunnels. Es ist das Licht, das wir im Tunnel selbst entzünden. Doch ist dies nicht leichter gesagt als getan? Der Strategieberater und Philosoph Bernhard von Mutius mit einer Ermutigung.
Der Future Investigator
Um nachhaltig Erfolg zu haben, müssen Unternehmen ihre Strategien an der Zukunft ausrichten. Doch diese ist ungewiss. Teams sind daher gefordert, verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten ins Visier zu nehmen: Sie müssen fundierte Szenarien zum künftigen Umfeld des Unternehmens entwickeln, um eine Grundlage für die Strategiebildung zu schaffen. Hierbei unterstützt der Future Investigator – eine Foresight-Methode per Canvas.
Armin Poggendorf in Speakers Corner
In Arbeitskontexten mit flachen Hierarchien gehört es zum Grundverständnis, dass hier alle „auf Augenhöhe“ miteinander agieren. Ein Irrtum, warnt der Betriebswirtschaftsprofesssor Armin Poggendorf. Denn, ganz egal welches Organisationsmodell vorliegt: Rangunterschiede in den Köpfen von Mitarbeitenden gibt es immer – und sie müssen keinesfalls dem offiziellen Organigramm entsprechen. Dieser Fakt muss an sich noch kein Problem sein. Er wird es laut Poggendorf aber, wenn man ihn ignoriert oder negiert.
Führung meets Coaching
Warum es oft sinnvoll ist, das, was Mitarbeitende als absolute Wahrheit deklarieren, konsequent zu hinterfragen, erläutert Martin Wehrle aus Coachingperspektive.
Schlauer lernen
Henning Beck erklärt, warum wir mehr zu wissen glauben, als wir es tatsächlich tun.
testgelesen
Führungskräfte stehen täglich vor der Herausforderung, ihre eigenen Bedürfnisse und die ihrer Mitarbeitenden im Blick zu behalten. Doch wie können sie das Potenzial ihrer Teams ausschöpfen? Welche Rolle spielen Selbstreflexion und Selbstführung? Und welche Modelle helfen Führungskräften dabei, besser mit Krisen umzugehen? Vier neue Bücher liefern Antworten.
Denise Schurzmann in Characters
Denise Schurzmann ist Ehrenvorsitzende (Past President) der Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. Sie ist seit 2011 Mitglied des Verbandes und war in den Jahren 2022 und 2021 dessen Bundesvorsitzende beziehungsweise stellvertretende Bundesvorsitzende. Im Interview erklärt sie, welche berufliche Herausforderung sie reizen würde, was sie niemals verpasst und was sie auch einmal werden wollte.