Werte-Shift für Organisationen
Dass sich Herausforderungen der neuen Arbeitswelt nur in enger Kollaboration und Kooperation meistern lassen, gilt als ausgemacht. Weniger klar ist, wie es gelingt, kollektiv in den Ko-Modus zu schalten. Die Führungsexperten Heinz Peter Wallner und Kurt Völkl haben die vielen Überlegungen dazu seziert und radikal reduziert. Übrig geblieben sind fünf Grundhaltungen. Werden diese in den Organisationen gelebt, entwickeln sie sich zum Kerngerüst einer starken Wir-Kultur.
New Leadership
Viele Unternehmen setzen heute darauf, dass sich Mitarbeitende in ihren Teams selbst organisieren. Das ist gut so. Doch es bedeutet nicht, dass es für jene, die in solchen Teams eine Führungsrolle übernehmen, einfacher wird. Im Gegenteil: Leadership muss in agilen Arbeitskontexten widersprüchlichen Ansprüchen genügen. Vor allem sechs Dilemmata gilt es immer wieder auszubalancieren.
Entidentifizierte Mitarbeitende
Homeoffice und Hybrid Working hinterlassen deutliche Spuren: Inzwischen fühlen sich immer weniger Mitarbeitende emotional mit ihrer Organisation verbunden. Die Folgen reichen von schwächeren Teamleistungen über „Quiet Quit“, also innerer Kündigung, bis hin zum Arbeitgeberwechsel. Um den stillen Abgang ihrer Mitarbeitenden zu verhindern, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, eine attraktive Organisationskultur zu entwickeln, in der „hybrid“ und „Bonding“ kein Gegensatzpaar bilden.
Tücken organisationaler Selbstbeschreibung
Wenn Unternehmen Leitbilder formulieren, dann hoffen sie, dass ihre Mitarbeitenden ihr Handeln automatisch daran ausrichten. Die Realität sieht anders aus: Da begegnen Mitarbeitende – aber auch Kunden – den organisationalen Selbstbeschreibungen häufig mit Spott und Zynismus. Der Grund liegt nicht zuletzt im unbedarften Vorgehen der Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Leitbilder. Sieben typische Fehlentwicklungen – und wie sich gegensteuern lässt.
Lehren von Luhmann
Bei vielen Entscheidungen, die in Organisationen getroffen werden, kann man sich nur an den Kopf fassen. Man fragt sich, wie etwas derart Sinnfreies bloß abgenickt werden konnte. Doch folgt man den Einsichten Niklas Luhmanns, wird klar: Dass sich dumme Ideen und Beschlüsse oft durchsetzen, ist kein Zufall, sondern eine Folge sozialer Dynamiken, denen sich Menschen in Interaktionen kaum entziehen können.
Veränderungsbewusstsein
Schnell aufeinanderfolgende Großkrisen machen den Menschen aktuell zu schaffen. Dadurch entsteht eine tiefe Verunsicherung, die sich auch im Arbeitsleben bemerkbar macht. Was hilft, ist ein Bewusstsein über das Verhältnis von Veränderung und Beständigkeit, betont der Philosoph und Unternehmensberater Konrad Stadler. Vier Anhaltspunkte, um in stürmischen Zeiten stabil leben und arbeiten zu können.
Veränderungsarbeit durch Peer Coaching
Change-Vorhaben fokussieren meist auf Strukturen und Prozesse, individuelle Gefühle und Einstellungen der Beteiligten spielen da kaum eine Rolle. Ein Versäumnis, an dem viele Transformationen scheitern. Denn die können nur gelingen, wenn die Veränderungsarbeit im Außen auch im Inneren nachvollzogen wird. Ein geführter Peer-Coaching-Ansatz verspricht, Führungskräfte genau dabei zu unterstützen.
Dominik Strube in Speakers Corner
Hauptsache agil, dann läuft alles besser im Unternehment? Von wegen, sagt Dominik Strube: So sinnvoll Agilität für bestimmte Zwecke ist, so unsinnig ist es, sie zum Allheilmittel zu verklären. Dass Agilität zum Beispiel die Innovationskraft eines Unternehmens steigert, hält der Berater für einen Trugschluss, denn bei Agilität gehe es vor allem um eines: nachholende Anpassung.
Führung meets Coaching
Martin Wehrle stellt eine Methode vor, mit der Führungskräfte ihren Teammitgliedern helfen können, sich zwischen zwei Optionen zu entscheiden.
Schlauer lernen
Henning Beck erklärt, warum das Lernen von vermeintlich unsinnigen Dingen – wie es etwa in der Schule geschieht – doch sinnvoll ist.
Testgelesen
In der VUKA-Welt müssen Unternehmen vorausschauend und gestaltend agieren, um zu überleben – sprich: Sie müssen innovativ sein. Doch was sind die Kennzeichen und Kernelemente einer innovativen Ausrichtung? Welchen Einfluss haben Mitarbeitende auf die Innovationskraft von Unternehmen? Vier neue Bücher liefern Antworten.
Mark Poppenborg in Characters
Mark Poppenborg, Diplom-Wirtschaftsingenieur, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die „herrschenden Konventionen der Unternehmensführung“ infrage zu stellen und „mehr echter Arbeit“ statt „Business-Theater“ den Weg zu bereiten. Gemeinsam mit Lars Vollmer hat er die Unternehmensgruppe intrinsify gegründet, die zu moderner Unternehmensführung aufklärt, ausbildet und berät. Im Interview erklärt er, welche berufliche Herausforderung ihn reizen würde, was er niemals verpasst und was er auch mal werden wollte.