Für alle Fragen rund um unsere Webseite, unsere Medien und Abonnements finden Sie hier den passenden Ansprechpartner:
Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Andrea Heitmann und Markus Mattern aus managerSeminare 300, März 2023
Big Quit und Quiet Quit: Weshalb Hybrid Working mit den aktuellen Kündigungswellen Hand in Hand geht
Entkoppelung entgegenwirken: Die fünf Handlungsfelder hybrider Mitarbeiterbindung
Theorie der sozialen Identität: Welches Muster dem Team-Kitt zugrunde liegt
Hybrid Leadership: Mit welchem Aufgabenfokus Führungskräfte im hybriden Kontext (ver)bindend führen
Emotionale Nähe: Wie fehlende physische Nähe kompensiert wird – aber auch Vor-Ort-Momente generiert werden
Der Wert der Werte: Wie auf dem Königsweg eine Identifikation mit der Organisation entsteht
Employee Experience: Warum sie der Customer Experience mehr als gleichsteht
„Ganz ehrlich: Ich weiß gar nicht mehr so genau, wer mit mir in einem Team arbeitet. Und es ist mir auch egal! Nach fast drei Jahren im Homeoffice, in denen sich gefühlt keiner dafür interessiert hat, wie es mir geht und wie ich meine Arbeit hinbekomme, habe ich auch kein Interesse mehr an einer Verbindung. Ich mag meinen Job. Ich liebe die Arbeit mit meinen Kundinnen und Kunden. Aber welches Unternehmen auf meinem Gehalts-Scheck steht, ist mir völlig egal.“
Die Worte stammen von einer Angestellten, die seit 15 Jahren in einem Logistik-Unternehmen beschäftigt ist. Seit Ende der Pandemie arbeitet sie hybrid. Und ihre Erfahrung damit ist leider kein Einzelfall. Vielmehr gibt ihr Beispiel einen – zugegeben drastischen – Einblick in die hybride Arbeitswelt: Im Homeoffice bekommen Mitarbeitende die Kultur, die Werte und Besonderheiten, die ihre Organisation einzigartig machen, nicht mehr so zu spüren wie vor Ort. Auch der Teamspirit verfliegt zwischen Wohnzimmer-Schreibtisch, heimischer Küche und Waschmaschine. Mitarbeitende ziehen ihre Arbeitszufriedenheit dann verstärkt aus ihrer individuellen Tätigkeit und weniger aus der Zugehörigkeit zum Team und zum Unternehmen. Das birgt die Gefahr, dass sich die Zusammenarbeit im Team und die Teamergebnisse verschlechtern. Darüber hinaus kann es zu einer schleichenden emotionalen Abnabelung von der gesamten Organisation kommen – bis hin zur völligen Entidentifizierung. Ein solches Risiko besteht jedenfalls dann, wenn Hybridarbeit im Unternehmen genauso fortgesetzt wird, wie sie auf die Schnelle und in der Not zu Beginn der Pandemie eingeführt worden ist: ungeregelt und auf die nötigste Technik beschränkt.
Wie Hybrid Working so gestaltet werden kann, dass die positiven Effekte beibehalten und die unerwünschten Effekte ausgeschaltet oder kompensiert werden – mit dieser Frage befassen sich viele Unternehmen erstaunlicherweise noch immer nicht oder nicht genügend. Wenn überhaupt Überlegungen seitens der Organisationen angestellt werden, beschränken sich diese meist darauf, welche neuen Teamrituale einzuführen sind, damit die Mitglieder die Verbindung untereinander nicht verlieren. Tatsächlich aber hat Hybrid Working eine über das Team hinausgehende Dimension: In der heutigen Arbeitswelt ist es ein Key-Faktor für Employer Branding und Mitarbeiterbindung. Am Dreh- und Angelpunkt der Hybridarbeit entscheidet sich sowohl, ob eine Organisation neue Talente für sich gewinnen kann, als auch, ob sie ihre Mitarbeitenden zu binden und halten vermag. Beides gelingt nur, wenn nicht nur Teamleiter und Teams, sondern auch HR-Management und Unternehmensführung Konzepte beisteuern.
mit unserer Testmitgliedschaft von managerSeminare:
für nur 10 EUR einen Monat lang testen
Zugriff auf alle Artikel von managerSeminare
Sofortrabatte für Bücher, Lernbausteine & Filme