Corona hat es wie ein Brennglas gezeigt: Um in der digitalen Netzwerkgesellschaft zu bestehen, müssen Organisationen als Ganzes lernfähig sein. Was sie dazu brauchen, sind Mitarbeitende, die dazulernen und so die Entwicklung der Organisation treiben. Umgekehrt muss die Organisation aber auch die Voraussetzungen dafür schaffen, dass dieses Wechselspiel funktioniert. Eine der wichtigsten: Mitarbeitende müssen im Erwerb von Future Skills unterstützt werden. Nicht nur, wenn es ums Upskilling geht, also um den Ausbau vorhandener Kompetenzen, mindestens ebenso wichtig ist das Reskilling, also der Aufbau komplett neuer Fähigkeiten.
Wann lernen Menschen und Organisationen?
Damit es mit dem Up- oder auch Reskilling klappt, bedarf es einiger Voraussetzungen. Und die liegen sowohl im Individuum als auch in der Organisation. Wenn sich Menschen einerseits mutig immer wieder auf neues Lernterrain begeben, andererseits aber auch ihre bestehenden Kompetenzen auf ein neues Exzellenzniveau heben sollen, dann brauchen sie eine gewisse Flexibilität ihrer inneren Haltung. Und wenn Menschen die Organisation durch ihr eigenes Lernen voranbringen sollen, dann ist ein strukturelles und kulturelles Umfeld Voraussetzung, das dies auch zulässt. Wie genau sich der Weiterbildungsbedarf der Unternehmen derzeit wandelt, wie Führungskräfte ihre Mitarbeitenden darin unterstützen können, in das jeweils passende Lern-Mindset zu finden, und was Organisationen tun müssen, um sich lernfreundlich statt lernfeindlich aufzustellen, lesen Sie, liebe Leserinnen und Leser, in mehreren Beiträgen der aktuellen Ausgabe.
Die Schattenseiten der Agilität
Agiles Arbeiten ist nicht nur ein Trendthema, sondern hat sich für bestimmte Bereiche auch als nützlich erwiesen. Der wachsenden Popularität des Ansatzes tut es dabei keinen Abbruch, dass die Einführung oft mit Verwerfungen einhergeht, und auch bei der praktischen Umsetzung viele Fehler passieren. Wenn das passiert, herrscht an klugen Ratschlägen, wie Agilität besser funktioniert, in der Regel kein Mangel. Was dabei kaum beachtet wird, sind Probleme, die nicht aus einer unvollständigen Umsetzung resultieren, sondern aus den sozialen Interaktionen in agilen Teams selbst, die zu Gruppenzwang, Kontrolldruck und Mobbing führen können. Auch wenn keine Fehler gemacht werden, kann Agilität daher scheitern. Umso wichtiger ist es, die Gefahrenzeichen zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern. Mehr dazu im Beitrag „Belastende Beweglichkeit".
Viel Spaß beim Lesen und viel Erkenntnisgewinn!
Der Beitrag wurde geschrieben von
Nicole Bußmann,
Chefredakteurin von managerSeminare und Training aktuell
19.11.2021