Axel Gloger ist tot

managerSeminare trauert um seinen Autor

Eine sehr traurige Nachricht: Vergangenen Freitag, den 26. Oktober, verstarb unser geschätzter Kollege Axel Gloger. Der Wirtschaftsjournalist erlag kurz vor seinem 58. Geburtstag den Folgen einer schweren Erkrankung.

Axel Gloger gehört zu dem Verlag managerSeminare, seit ich denken kann. 1995, als ich beim Verlag begann, war er schon da und belegte als freiberuflich arbeitender Journalist ein kleines Büro in unserem Verlagsgebäude in Bonn-Endenich. Sein erster veröffentlichter Artikel bei managerSeminare stammt aus eben diesem Jahr, und viele weitere, über 200, sollten folgen.

Gloger hat Wirtschaft an der Universität Bonn studiert, seinen Abschluss machte er in Köln als Diplom-Volkswirt. Es folgten Stationen als Geschäftsführerassistent, Gründer von Startups, Vorstand einer AG, Chairman einer Denkfabrik, Aufsichtsrat und Beirat. Und immer war sein Fazit gleich: Als Unternehmer hast du Erfolg ohne, mit oder trotz BWL. Das Versagen der Betriebswirtschaftslehre war ein Herzensthema von ihm, seine ersten umfangreichen Recherchen zu diesem veröffentlichte er 2012 in managerSeminare („Das Ende der BWL“). 2016 folgte eine Buchveröffentlichung bei der Frankfurter Allgemeine Buch, zu der er zahlreiche Interviews gab. Auch in managerSeminare gab es anlässlich seines Buches eine Veröffentlichung zum Thema „Betriebswirtschaftsleere“.

Als Journalist und Autor war Gloger stets umtriebig. Außer für managerSeminare schrieb er für die Welt, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und war verantwortlich für den Unternehmer-Informationsdienst TrendScanner (vormals Trendletter) aus dem VNR Verlag für die deutsche Wirtschaft. Auch mehrere Bücher zu Zukunftsfragestellungen stammen aus seiner Feder, etwa der Titel „Über_Morgen“, nach dem auch sein eigenes Blog benannt war. Schon seit den achtziger Jahren beschäftigte sich Gloger mit Zukunftsfragen, die Unternehmer bewegen, mit Trends, die Gesellschaft und Wirtschaft verändern. Der letzte Artikel von ihm in managerSeminare beschäftigt sich daher nicht von ungefähr mit der Zukunft des Recruiting, veröffentlicht gerade erst im September dieses Jahres.

Axel Gloger war ein geradliniger Journalist, der sein Handwerk beherrschte. Er hatte gute Kontakte zu einflussreichen Management- und Trenddenkern, er war daher immer am Puls der Zeit. Unsere Redaktion bereicherte er sowohl mit eigenen Themenideen als auch mit Insiderwissen und wachem Geist. Gloger war ein engagierter Journalist und Unternehmer, der in der Autorenkommunikation gern von sich selbst in dritter Person redete.

Gloger erkrankte schon vor einigen Jahren an Krebs, ein Umstand, der ihn aber nicht ermüden oder gar verzweifeln ließ. Er sah sich nie als kranken Menschen, er lebte mit der Krankheit, ohne je andere damit zu behelligen. Noch bis zuletzt hielt er Vorträge und schrieb Artikel.

Wir sind in tiefer Trauer. In vollem Mitgefühl für seine Frau Svenja und seine Tochter Johanna. Wir werden ihn sehr vermissen und immer in bester Erinnerung behalten. ******

Foto: David Weimann
31.10.2018
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