Manch ein Klient legt Verhaltensweisen an den Tag, die vielleicht erst einmal irritieren: Um seine Schwierigkeiten mit bestimmten Entscheidungen darzulegen, holt er etwa sehr weit aus. Er bemerkt winzige Details, die dem Coach entgangen wären. Selbst kleine Unterbrechungen bringen ihn spürbar aus dem Konzept. Dem Blick des Coachs weicht er oft aus. Bevor er antwortet, denkt er lange nach. Manchmal wirkt er nervös und leicht reizbar.
Dieses Verhalten kann darauf hindeuten, dass der Klient eine hochsensible Person (HSP) ist. Das ist per se weder gut noch schlecht – Hochsensibilität ist keine Krankheit oder Störung. HSP haben im Vergleich zur Mehrheit eine höhere Empfänglichkeit und Empfindlichkeit gegenüber äußeren und inneren Reizen. Kennzeichnend sind:
- eine umfangreiche, nuancenreiche und subtile Wahrnehmung,
- eine tiefe, komplexe und differenzierte gedankliche Verarbeitung von Informationen,
- eine hohe Gefühlsintensität und emotionale Reaktivität,
- eine generelle leichte Übererregbarkeit und ein langes Nachhallen von Eindrücken.
Hochsensibilität gilt als ein beständiges Persönlichkeitsmerkmal von 15 bis 20 Prozent aller Menschen – Männern wie Frauen. Unter den Coachingklienten dürfte ihr Anteil allerdings noch einmal höher sein. Dafür gibt es zwei Erklärungen: Zum einen kommen HSP vielfach nicht so gut ...
Extras:- Vier Indikatoren für Hochsensibilität
- Übersicht: Eine HSP-freundliche Coachingumgebung
- Literaturtipp