Die Akzeptanz von Spielen im Training ist weit fortgeschritten. Bildungsanbieter wie Bildungseinkäufer haben verstanden, dass es unterschiedliche Lerntypen gibt, die unterschiedlich angesprochen werden wollen. Ihnen ist klar, dass Lernen am ehesten in (individuell) entspannter Atmosphäre stattfindet. Das Spiel als Trainingsmethode steht daher hoch im Kurs. Trainern wird heute eine nahezu unüberschaubare Zahl von Spielideen und Anregungen zur lebendigen Gestaltung von Seminaren, Trainings und Lehrgängen geboten. Vorgestellt wird deshalb hier nur eine kleine Auswahl von tatsächlich wirksamen Spielen, die die Anwender in zahlreichen Seminaren erprobt haben:
Nathalie G. Schmaling vom Dortmunder Trainingsanbieter im team setzt auf das 'ABC des Anfangs'. Dieser Kennenlernworkshop zur Abfrage von Erwartungen und Befürchtungen der Teilnehmer ist eine Kombination unterschiedlicher spielerischer Aktionsformen.
Ingrid Binderlehner, CommConsult - Institut für Kommunikationsberatung, Training & Coaching in Purgstall/Österreich, setzt gern 'Gehinjogging' ein. Dafür lässt sie jeweils zwei Begriffe zu einer originellen Geschichte verbinden. Diese nicht ganz neue Aktivität ist ein gutes Beispiel für eine Auflockerungsform, die nicht aufwendig ist, in viele Trainingssituationen passt und die Teilnehmer gedanklich nicht vom Seminargeschehen entfernt.
Günther Beyer, Institut für Creatives Lernen ICL Günther Beyer GmbH, Lindlar, schwört mit seinem 'Zaubertrick' auf eine Spielart, die jeder Trainer beherrschen sollte. In einer kurzen verblüffenden Präsentation wird dabei demonstriert, wie leicht (meinungsbildende) Missverständnisse entstehen können.
Das von Thomas Böhm von Prozesswerkstatt, Wien, häufig eingesetzte Spiel 'More Love' repräsentiert einen spielerischen Trend: Outdoor für Indoor. Trainer wandeln erfolgreiche Übungen der Erlebnispädagogik so ab, dass sie auch Indoor spielbar sind.
'Spiel Universal' heißt das von Gabriele Renz von Die LernBrücke in Friedrichshafen oft genutzte Lernspiel. Hierbei arbeiten sich bis zu 14 Teilnehmer durch ein Spielfeld aus selbst gestalteten Karten zum Seminarthema. Idee und Umsetzung sind ein Beispiel, wie Teilnehmer in die Vorbereitung einbezogen werden können.
Für den Schluss eines Seminars hat Mario Biel von VISENT - Vision und Entwicklung, Neuffen, mit dem Spiel 'Mini-Coach' ein erprobtes Werkzeug an der Hand. Gegen Ende des Seminars lässt der Trainer Lernpartnerschaften schließen, die über das Seminarende hinaus Bestand haben und die Teilnehmer bei der Umsetzung ihrer Teilziele begleiten sollen.