Am 6. Juli 2011 begann bei den ERGO Direkt Versicherungen das Zeitalter der sozialen Medien. Seit diesem Stichtag kann sich die ganze Belegschaft während der Arbeitszeit auch privat auf Facebook, Twitter und Youtube tummeln. Das nötige Zugangsgerät, ein iPod Touch, hatten alle 2.000 Mitarbeiter schon zu Weihnachten geschenkt bekommen. Anfang Juli schaltete die Firma den drahtlosen Internetzugang im Haus frei. 'Wir wollen Social-Media-Profis werden', sagt Frank Roth, Chef der Unternehmenskommunikation und Leiter des Projekts.
Parallel zu den technischen Voraussetzungen hat die Versicherung zusammen mit dem Anbieter VIWIS ein E-Learning-Programm aufgelegt. In dem insgesamt einstündigen Modul erfahren die Mitarbeiter alles von der Facebook-Anmeldung bis zu den hausinternen Social-Media-Richtlinien. Gelerntes während der Arbeitszeit auszuprobieren ist erwünscht. 'Soziale Medien entwickeln sich zu einem wichtigen Absatzkanal, die Mitarbeiter müssen sie kennen, um darüber reden zu können', begründet Roth. Der Crashkurs steht übrigens allen Angestellten offen – vom Auszubildenden bis zum Vorstand.
Das Beispiel ERGO Direkt zeigt: Soziale Medien sind auf dem Weg in den Unternehmensalltag. Die Zeiten, in denen Facebook, Twitter und Co. allenfalls Tummelplätze für Techies und Werber waren, sind vorbei. 'Immer mehr Führungskräfte merken, wie relevant soziale Medien sind', sagt Klaus Eck, bekannter Münchner Berater und Buchautor. Für den Medienexperten steht fest, dass der Umgang mit Social Media bald selbstverständlich zum Rüstzeug jeder Führungskraft gehört, denn, so Eck, 'in fünf Jahren werden alle so etwas wie Facebook nutzen'.
Extras:- Von Facebook bis Google+: Fünf Social-Media-Plattformen im Überblick
- Checkliste: Was ein Social-Media-Seminar leisten sollte
- Literaturtipps: Hinweise auf zwei Fachartikel über Social Media