Pronto, pronto - noch fünf Jahre bis zum Jahr 2000. Der Countdown läuft und entsprechend viel ist los - egal, wohin man schaut. Ich hatte zum Beispiel für diese Kolumne einen hübschen Artikel über „virtual companies” geschrieben, Firmen, die nur noch virtuell agieren. Interessante Story, doch dann saß ich mit einigen Freunden zuhause, vor uns eine Reihe von EEG-Ausdrucken und trank Kaffee. Das tu ich ausgesprochen gern, doch was ich sah, hätte auch so meinen Adrenalinspiegel in die Höhe getrieben. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Dabei entstanden die Messungen bei einem ganz normalen Seminar, wo eine ganz normale deutsche Professorin ganz normale deutsche Manager trainiert. Wo liegt also das Problem?
Montaigne bemerkte vor 400 Jahren: „Wann auch immer den Wissenschaftlern über eine neue Entdeckung berichtet wird, sagen sie zuerst: „Das trifft wahrscheinlich nicht zu.” Wenn danach die Richtigkeit bestätigt wurde, sagen sie: „Es mag wohl zutreffen, die Entdeckung ist aber nicht wichtig.” Schließlich, wenn genügend Zeit vergangen ist und ihre Bedeutung bewiesen wurde, sagen sie: „Gewiß ist sie wichtig, aber sie ist nicht mehr neu.” Max Planck rund 350 Jahre später: „Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, daß ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt fühlen, sondern vielmehr dadurch, daß die Gegner allmählich aussterben und daß die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist”…