Wer in Mexico City Geschäfte machen will, muss auf der Hut sein. Die lateinamerikanische Metropole gehört zu den gefährlichsten Städten der Welt. Überfälle und so genanntes Ad-hoc-Kidnapping von Ausländern sind an der Tagesordnung. Andrea Franz, Außenhandelsexpertin bei der IHK München, weiß das nur zu gut. Sie erinnert sich an einen Mitarbeiter der deutschen Außenhandelskammer, der in der Metropole entführt wurde: 'Die Kidnapper haben den Kollegen verschleppt, ihm seine Kreditkarten abgenommen und ihn schließlich in einem Wald ausgesetzt.' Dass dieser Fall für den Betroffenen noch relativ glimpflich ausging, lag daran, dass er im Ernstfall richtig reagierte: Er zeigte keine große Gegenwehr, sondern kooperierte so, wie er es in einem Sicherheitstraining gelernt hatte.
Das Beispiel Mexiko belegt, dass es nicht nur die akuten Krisenherde der Welt wie Afghanistan, der Irak, der Kongo oder Pakistan sind, in denen das Leben von Mitarbeitern international tätiger Firmen bedroht ist. Einsätze von Mitarbeitern im Ausland bedürfen generell guter Vorbereitung, vor allem in Risiko- oder gar Krisengebieten. Ob die Mitarbeiter eine Raffinerie aufbauen, eine Großbaustelle leiten oder humanitäre Hilfe leisten – für die Mitarbeiter wie für die Unternehmen ist die Entsendung eine große Herausforderung. Noch dazu eine, die stets wächst. Laut einer Studie der internationalen Beratungsfirma Mercer unter 200 multinationalen Unternehmen steigt die Zahl der Auslandsentsendungen beständig – eine Folge der Globalisierung.
- Extras:
- Sicherheit bei Auslandsentsendungen in Risikogebiete: Die fünf wichtigsten Schritte vor einem Auslandseinsatz
- Service: Kurzrezensionen von zwei Büchern zum Thema Auslandseinsatz, sieben Linktipps für weiterführende Informationen sowie die Bezugsquelle für die Mercer-Studie