Augen glänzen. Gesichter, die Freude signalisieren. Menschen, die sich umarmen. Alle spüren die Erleichterung, die Minen sagen: “Wir haben es geschafft, der MBA ist vollbracht.” Zwei Jahre harter Arbeit haben die Absolventen des Business-Kurses an der Gisma in Hannover hinter sich - und jetzt wird gefeiert, wie es sich für eine MBA-Schule gehört: Professoren halten würdevolle Reden zum Abschied von der Schule. Absolventen tragen Talar und Doktorhut - erfüllt von dem Stolz, sich und ihrer Karriere etwas Gutes getan zu haben.
Feiern wie die in Hannover gibt es immer häufiger in Deutschland. Was früher ein Privileg englischsprachiger Universitäten war, breitet sich nun auch hier zu Lande aus: Viele Fachhochschulen und Universitäten zählen den Master of Business Administration inzwischen zu ihrem Angebot; Monat für Monat kommen neue Anbieter dieses Zweit- und Aufbaustudiums auf den Markt.
Es herrscht Gründerzeit in der Hochschulszene. “Die Zahl der MBA-Angebote steigt rasant”, sagt Bernadette Conraths von Intercontext, einer auf Hochschulen spezialisierten Beratungsgesellschaft mit Sitz in Brüssel. Der Grund: Seit 1998 erlaubt das Hochschulrahmengesetz (HRG), dass Hochschulen hier zu Lande auch einen Master-Abschluss verleihen. Als 1999 mit der EU-Erklärung von Bologna beschlossen wurde, nationale Abschlüsse in Master- und Bachelor-Studiengängen zu überführen, löste das eine Flut von neuen Angeboten aus. Wo es bislang nur die Graduiertenstudien mit Diplom-Abschluss gab, wird jetzt das Nachdiplom-Studium in Management und Betriebswirtschaft ausgebaut. Der MBA wird zu einem Bestandteil der deutschen Bildungslandschaft.
Extras:
- Übersicht: Rankings - die MBA-Ranglisten von Economist, Financial Times, US News and World Report und Wall Street Journal.
- Grafik: Preisbarometer: Die Studiengebühren 22 ausgewählter MBA-Schulen.
- Buchtipps: Drei MBA-Führer zur Orientierung.