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Übersicht AnsprechpartnerDie Corona-Krise würfelt gerade alles durcheinander, Arbeitsformen und -mittel ändern sich, die Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt sind noch gar nicht abzusehen. Verlässliche Pläne schmieden ist – zumindest für die nahe Zukunft – kaum möglich. Trotzdem oder gerade deshalb ist jetzt die Zeit, über die eigene Entwicklung nachzudenken, beruflich und privat. Denn die Welt bleibt trotz Lockdown nicht stehen, und manchen gibt die unfreiwillige Entschleunigung sogar die Muße, um über Weiterbildungsmöglichkeiten nachzudenken, die ja weiter zielen müssen als nur auf naheliegende Krisenbewältigung. Worauf man dabei achten muss, um nicht am Arbeitsmarkt vorbeizuplanen und wie man die vielfältigen Herausforderung einer Work-Life-Learn-Balance meistern kann, darum geht es im neuen Extraheft Berufsbegleitend Lernen.
Ein Beitrag von Sascha Reimann
Der Titel "Bau Dir Deine Bildung" ist dabei im zweifachem Sinn zu verstehen. Zum einen bezieht er sich auf die Haltung, die es braucht, um eine souveräne Entscheidung für den eigenen Bildungs- und Karriereweg zu fällen: Dazu muss man nicht nur fragen, welche Kompetenzen wichtiger werden, und wohin sich Branche und Profession bewegen. Wichtiger ist die Frage: Wie passt das alles zu mir, was möchte ich selbst gerne lernen? Die aktuelle Krise zeigt, wie schnell sich alles ändern kann, und wie nötig und richtig es daher ist, von selbst die eigenen Interessen und Fähigkeiten zu erweitern und zu vertiefen – und dabei nicht auf Impulse von außen zu warten. Gesa Weinand räumt daher mit verbreiteten Mythen des Aufstiegs auf und zeigt, dass in agilen Zeiten mehr denn je persönliche und professionelle Entwicklung zusammenwirken müssen – und könnnen.
Zum anderen soll der Titel deutlich machen, dass Weiterbildung vielfältiger und kleinteiliger geworden ist als noch vor ein paar Jahren, Lernangebote werden spezifischer, kürzer und zunehmend auch digitaler vermittelt, die Auswahl ist immens gestiegen. Bildungsinteressierte können sich dabei wie aus einem Baukasten bedienen, dessen Elemente sie für maximalen Effekt kombinieren können. Dass es dabei auf etwas anderes als Planung ankommt, die letztlich zu starr ist, demonstrieren Marius Kursawe und Robert Kötter in ihrem Beitrag über Laufbahngestaltung mit Design Thinking. Denn ein berufsbegleitendes Studium kann, so die Autoren, ganz unterschiedliche Fähigkeiten fördern, zumal Inhalte immer flexibler und individueller gestaltet werden können. Umso mehr kommt es darauf an, Bildung nicht als vorgegebene Inhaltspakete zu verstehen, sondern eine aktive und gestaltende Rolle einzunehmen.
Dabei sind allerdings verschiedene Hürden zu überwinden, finanzielle und organisatorische, wobei bei letzterem vor allem das umfangreiche Angebot von berufsbegleitenden Fernstudiengängen Abhilfe schaffen kann. Die größten Hürden sind allerdings in der Regel das Lernen an sich – und die Lernenden selbst: Was beim Wissenserwerb in Beruf und Weiterbildung heute – man muss sagen: immer noch – schief läuft und wie man aus psychologischer Sicht besser lernen kann, schlüsselt der Beitrag von Christian Kiefer über nachhaltiges Lernen auf. Dabei bekommen es die Lernwilligen auch mit ihrem – nicht immer hilfreichen – Erbe aus der Steinzeit zu tun. Der Beitrag „Natürlich lernen“ von Christian Böhler geht der Frage nach, wie man diese angeborenen Lernmuster nutzen kann, um aktiver und effektiver zu lernen. Denn die Fähigkeit, sich selbst zu entwickeln, hilft letztlich auch, gegen Krisen besser gewappnet zu sein.
Viel Spaß beim Lesen und Entwickeln!