Von dem, was Führungskräfte einmal gelernt haben, scheint vieles nicht mehr gültig zu sein. Akribische Informationsrecherche vor einer Entscheidung? Bringt nicht viel, wenn Marktumfelder immer unklarer werden. Langfristige Planungen, in Business-Pläne gegossen? In Zeiten rasanter Veränderungen unsinnig. Sequenzielle Produktentwicklung? Angesichts sich laufend verändernder Umfeldbedingungen und Kundenbedarfe schwierig.
Manche Führungskraft kapituliert angesichts der Herausforderungen, die eine VUKA-Welt – gemeint ist ein Business-Umfeld, das von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität geprägt ist – mit sich bringt: Kann sie überhaupt noch etwas Sinnvolles tun?
Dabei ändern sich die grundlegenden Tätigkeitsbereiche der Führung gar nicht. Führungskräfte müssen auch weiterhin Ziele bestimmen und Orientierung geben. Sie müssen weiterhin die Kommunikation in der Organisation sicherstellen und Zusammenarbeit organisieren. Und sie müssen weiterhin die Voraussetzung für Innovationskraft schaffen.
Der Unterschied ist: Sie müssen diese Aufgaben anders lösen als bisher. Dabei geht es nicht darum, den Kräften der VUKA-Welt etwas entgegenzusetzen, sondern vielmehr, mit ihnen mitzuschwingen. Das zumindest ist die Überzeugung des Autors unseres diesmaligen Titelthemas.
Willms Buhse hat bereits vor drei Jahren eine Formel entwickelt, die das möglich machen will. Seine Antwort auf VUKA lautet VOPA und ist aktueller denn je: Vernetzung, Offenheit, Partizipation und Agilität. Seine Botschaft: Wenn Führungskräfte die Furcht vor diesen Prinzipien ablegen, dann müssen sie auch die VUKA-Welt nicht mehr fürchten. Den Wegweiser zu neuen Werten, die Führungskräfte im Internetzeitalter erfolgreich machen, liefert das diesmalige
Titelthema von managerSeminare.
Ein Beispiel für ein Unternehmen, das sich erfolgreich durch die VUKA-Welt bewegt, liefert indes Trivago. Die Tech-Firma, die ein gleichnamiges Vergleichsportal für Hotels betreibt, ist binnen weniger Jahre von einer Drei-Mann-Programmierer-Bude zu einem Unternehmen mit vierstelliger Mitarbeiterzahl angewachsen. Das Erstaunliche dabei: Das Unternehmen wurde mit dem Wachstum nicht etwa behäbig, sondern hat sich im Gegenteil die Lernfähigkeit und Agilität eines Startups bewahrt. Wie das Betriebssystem für Beweglichkeit aussieht, erfahren Sie in
dem gleichlautenden Beitrag.
17.11.2017