Haben Sie heute schon gechunkt? Nein, nie gehört? Dann haben Sie mindestens 25 Prozent Ihrer geistigen Leistungsfähigkeit verschenkt. Wovon ich rede? Es geht ums Lesen, genauer gesagt ums bessere Lesen, um Effektivität und Effizienz bei der Bewältigung der Informationsflut, die uns vor allem im beruflichen Kontext täglich überschwemmt. Chunken bedeutet, den Blick auf Begriffseinheiten im Text zu fokussieren. Solch ein begrifflicher Brocken (englisch: chunk) ist zum Beispiel der Satzteil 'im beruflichen Kontext', über den Sie zwei Zeilen höher gerade geglitten sind. Vermutlich haben Sie die Wörter eins nach dem anderen gelesen? Jedes Wort einzeln aber enthält noch keine weiterführende Information, beim Chunken hingegen verarbeitet unser Gehirn die drei Wörter gleich als Sinneinheit.
Wir alle haben in der Schule gelernt, uns Wort für Wort durch die Zeilen zu arbeiten und Sinnzusammenhänge erst im nächsten Schritt zu erschließen. Mit diesem 'Schullesen' aber nutzen wir im Schnitt nur 25 Prozent unserer geistigen Leistungsfähigkeit, wie Leseforscher herausgefunden haben. Mental laufen wir beim Lesen also alles andere als auf Hochtouren. Das ist einer und wohl der wichtigste Grund, warum uns entscheidende Informationen so oft durchgehen und Lesen obendrein so viel Zeit verschlingt.
Studien beziffern die Zeit, die der durchschnittliche Wissensarbeiter mit dem Sortieren und Lesen von Informationen verbringt, auf eineinhalb bis zwei Stunden pro Arbeitstag. Wobei sich viele Nachrichten, die per E-Mail, Print oder Fax auf dem Schreibtisch landen, nach mehr oder minder sorgfältiger Lektüre als irrelevant herausstellen. Plastisch ausgedrückt: Wir lesen viel für den Papierkorb.
Extras:- Daten zur Evaluation von Improved Reading
- Service: Hinweise auf eine Webseite mit weiterführenden Informationen und einen Fachartikel über Lesetechniken sowie Kurzrezension eines Buchs über die Improved-Reading-Methode