Regelbrüche in Organisationen
Kein Unternehmen kommt ohne Regeln aus, doch um flexibel und innovativ mit widersprüchlichen Anforderungen umgehen zu können, sind Organisationen darauf angewiesen, dass ihre Mitglieder die bestehenden Regeln immer mal wieder brechen. Allerdings ist der Grat zwischen organisational 'brauchbarer' und destruktiver Illegalität schmal.
Musterbruch
Es besteht Einigkeit: Mitarbeiter sollen angstfrei arbeiten. Das ist ein hehres Ziel, aber auch eine Illusion, weil Angst zum Menschsein dazugehört und seltsamerweise vor allem dann auftaucht, wenn es besonders sicher zugeht. Wie es zu diesem Paradoxon kommt, erklären Stefan Kaduk und Dirk Osmetz. Ihre Empfehlung: sich den Ängsten in der Organisation stellen – anstatt sie beseitigen zu wollen.
Systemwechsel bei Haufe-umantis
2013 erregte der Schweizer Personalsoftware-Anbieter Haufe-umantis Aufsehen damit, alle Führungskräfte im Unternehmen von den Mitarbeitenden wählen zu lassen. Jetzt hat die Firma die Wahl zugunsten eines neuen Partizipationsmodells wieder abgeschafft. Für Haufe-umantis kein Rückschritt, sondern die logische Fortführung einer jahrelangen Demokratisierungsgeschichte.
Unternehmensweite Agilität erreichen
Viele Unternehmen wollen sich komplett agil aufstellen – anhand von Arbeitsprinzipien, wie sie im Agilen Manifest beschrieben sind. Der Haken: Diese Prinzipien beziehen sich auf Prozesse. Unternehmen haben aber auch eine Struktur und eine Strategie. Wollen sie agil werden, müssen sie auch die verändern. Mit dem Agilen Manifest allein klappt das nicht, sagt Agilitätsexpertin Jutta Eckstein – und schlägt einen reicher bestückten Werkzeugkoffer für die agile Skalierung vor.
Innovationsmanagement
Gute Ideen für neue Produkte und Dienstleistungen gibt es in den Unternehmen genug. Die Schwierigkeit besteht darin, sie auf die Straße zu bekommen. Gekillt werden die Ideen im Umsetzungsprozess paradoxerweise häufig von Faktoren, die Innovation eigentlich fördern sollen.
Ökologisch handeln im Unternehmen
Verbesserung der CO2-Bilanz, Analyse der Ressourceneffizienz, Ökozertifizierung von Zulieferern …, das sind typische Themen, wenn es um die Frage geht, welchen Beitrag Unternehmen im Kampf gegen die Klimakrise leisten können. Ein ganz anderer Ansatzpunkt wird bisher kaum beleuchtet: Organisationen verfügen über einen starken Hebel, das Verhalten ihrer Mitglieder und sogar der Menschen über die Organisationsgrenzen hinaus zu verändern.
Self-Empowerment
Jede Führungskraft erlebt Phasen der Hilflosigkeit, bei sich selbst und bei anderen. Beides kann großen Schaden anrichten, persönlich wie wirtschaftlich. Umso wichtiger ist es, schnell Auswege zu finden. Dazu ist es wichtig zu wissen, mit welcher Art von Ohnmacht man es genau zu tun hat.
Der Ideenbogen
Über Schwächen zu reden, entspricht nicht dem Zeitgeist. Auch Teamdefizite werden daher häufig verdrängt – und sorgen aus dem gedanklichen Exil heraus für Verunsicherung in der Gruppe. Mit der Methode des Ideenbogens lassen sich kollektive Schwächen ans Licht holen und spielerisch bearbeiten. Oft verwandeln sie sich dabei sogar in Stärken.
Uta Buttkewitz in Speakers Corner
Corporate Influencing liegt im Trend. Angeblich sorgt die Social-Media-basierte Unternehmenskommunikation mit persönlichem Touch für besonders authentische, dialogische Kontakte zu Kunden und potenziellen Kunden. Das aber ist ein Trugschluss, warnt Kommunikationsforscherin Uta Buttkewitz.
Führung meets Coaching
Was macht man, wenn jemand ratlos ist und nicht auf eine Idee kommt? Statt Vorschläge zu unterbreiten, schlägt Martin Wehrle eine Vorbild-Geschichte vor.
Schlauer lernen
Warum sich gut Wissensvermittlung weniger an einem guten Witz als vielmehr an einem guten Zaubertrick orientiert, erklärt Neurowissenschaftler Henning Beck.
Testgelesen
Fachkräftemangel, hohe Ansprüche der Bewerber, zu wenig Budget – das sind nur einige der Herausforderungen, mit denen Personalabteilungen und -dienstleister derzeit zu kämpfen haben. Wie lassen sich diese Herausforderungen bewältigen? Welche Strategien und Instrumente helfen beim Recruiting? Und warum sind sie heute wichtiger als je zuvor? Vier neue Bücher liefern Antworten.
Julius Kuhl in Characters
Der Professor für Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung Julius Kuhl erzählt im Interview, wen er gern beraten oder trainieren würde, was er als nächstes lernen will und was er auch mal werden wollte.