Derzeit macht der Zustand der Welt wenig Lust auf Zukunft. Unsere Zeit, geprägt von Krieg und Krisen, ist chaotisch, die Zukunft erscheint uns unsicher, gar ungewiss. Das belastet uns emotional und blockiert unsere Vorstellungskraft. Statt offen in die Zukunft zu blicken, halten wir lieber an Bewährtem fest, ziehen uns zurück, neigen zum Stillstand. Dabei vergessen wir: Zukunft ist nicht einfach irgendwann da, sie wird gemacht, und zwar hier und heute. Es ist daher gerade jetzt entscheidend, heute für ein gutes Morgen zu sorgen.
Was ist Futures Literacy?
Unsere diesmalige Ausgabe hat daher den Schwerpunkt Zukunftsgestaltung. Im
Titelbeitrag beschäftigen wir uns mit der
Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts – der sogenannten
Futures Literacy. Der Begriff, der bereits 2012 von der UNESCO eingeführt wurde, steht für die Fähigkeit, verschiedene mögliche Zukünfte zu imaginieren und zu nutzen, um die Gegenwart besser zu verstehen und zu gestalten. Diese Fähigkeit wird antizipatorisch verstanden, da sie uns hilft, uns auf wahrscheinliche Zukunftsszenarien vorzubereiten und wünschenswerte Zukünfte zu gestalten. Gleichzeitig versetzt uns Futures Literacy in die Lage, besser auf unerwartete Entwicklungen zu reagieren und komplexe Herausforderungen zu bewältigen. Futures Literacy setzt auf Methoden und Erkenntnisse der Zukunftsforschung und beinhaltet zehn locker definierte Teilkompetenzen, darunter Innovation, Agilität, Vertrauen, Wissen und Resilienz.
Wie kommt Neues in die Welt? Und Altes aus der Welt?
Wie es Unternehmen schaffen, ein grundsätzlich
innovationsfreundliches Klima zu schaffen, ist ebenfalls Thema unseres Zukunftsschwerpunkts (siehe
hier). Ebenso wie der häufig unbeachtete Aspekt, dass Innovation allein nicht ausreicht, um Zukunft positiv zu gestalten: Neben ihr bedarf es auch noch der
Exnovation, also der Fähigkeit, mit etwas aufzuhören, etwas wegzulassen – was bekanntlich mindestens genauso schwer ist, wie etwas Neues hinzuzufügen (zu lesen
hier). Last but not least werfen wir einen Blick auf die
Konzepte der Managementvordenker und -denkerinnen. Nicht auf die üblichen Verdächtigen, sondern auf die Newcomer, die auf dem Thinkers50-Radar stehen und neue Themen und Konzepte in die Welt für ein gutes Morgen tragen (
hier).
Außerhalb des Schwerpunkts, aber nicht weniger lesenswert, finden Sie in der Serie „Liebe Konflikte“ eine Auseinandersetzung von Klaus Eidenschink mit der Frage der Schuldzuweisung. Zudem eine tiefgehende Reflexion unseres Männerbildes und warum dieses New Work erschwert. Und eine auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich erscheinende Argumentation, wie auf dysfunktionales Verhalten von Mitarbeitenden reagiert werden kann: mit der Aussprache des empfundenen Ärgers.
Alle Beiträge dieser Ausgabe auf einen Blick:
Viel Spaß beim Lesen und viel Erkenntnisgewinn!
Der Beitrag wurde geschrieben von
Nicole Bußmann,
Chefredakteurin von managerSeminare und Training aktuell
25.03.2025