Aufmerksamer führen

Vom Wert der Wertschätzung

„Ned gschimpft isch globt gnug“ – Sicher kennen Sie das Sprichwort der Schwaben, das die ihnen nachgesagte Sparsamkeit im Umgang mit Anerkennung beschreibt. Gern wird der Spruch auch witzelnd genutzt, um das (deutsche) Führungsverhalten zu kritisieren. Anerkennung wie Wertschätzung sind in manchen Arbeitskontexten immer noch Mangelware. Doch warum eigentlich?
 
 

Warum wird wenig Wertschätzung gezeigt?

 
Ein Erkenntnisproblem dürfte nicht vorliegen, denn dass Wertschätzung der wichtigste Wohlfühlfaktor im menschlichen Miteinander ist, ist eine Binse. Auch sollte bekannt sein, dass die psychologische Sicherheit in Teams, Abteilungen und Unternehmen als größer empfunden wird, in denen man sich mit Freundlichkeit, Interesse, Aufmerksamkeit und Zugewandtheit begegnet: Ideen werden dann häufiger geäußert, Fehler offener angesprochen. Mangelnde Wertschätzung durch die Organisation und besonders durch die Führungskräfte ist indes immer noch einer der am häufigsten genannten Gründe für Kündigungen. Brisant daran: Wertschätzung wird in aller Regel nicht absichtlich nicht gezeigt. Vielmehr meinen Führungskräfte, sich wertschätzend zu verhalten, nur empfinden Mitarbeitende das nicht so. Die Gründe sind mannigfaltig: Stress, Verantwortungsdruck oder der Fokus auf Ergebnisse, die Verhaltensweisen erzeugen, die als wenig wertschätzend erlebt werden.
 
Ein (guter) Anlass, sich zu überlegen, wie Führungskräfte bewusst die Weichen auf Wertschätzung stellen können. Einen sehr einfachen Weg stellt Christian Bernhardt im Titelthema dieser Ausgabe vor. Der Führungskräftetrainer nutzt einen Ansatz aus der Verhaltensökonomie: die sogenannten Micro Habits. Mit ihnen kann Wertschätzung relativ mühelos zur wertvollen Gewohnheit werden. Mehr dazu hier.
 

Was ist der Unterschied zwischen Risiko und Ungewissheit?

 
Es mag pedantisch klingen, aber die in der Alltagssprache häufig synonym verwendeten Begriffe Risiko, Unsicherheit und Ungewissheit meinen nicht dasselbe. Im Organisationskontext ist die Differenzierung umso bedeutsamer, denn in einer ungewissen Welt funktionieren die Muster des Steuerns, Kontrollierens und Planens nicht, die wir aus einer Welt herübergerettet haben, die mit dem Risiko kalkuliert hat. Das zumindest ist die These, die die Berater Stefan Kaduk und Dirk Osmetz in ihrer neuen Folge „Musterbruch“ erläutern. Ihre Vermutung: Wir fühlen uns mit einem Fallschirm, von dem wir im Grunde wissen, dass er eine Attrappe ist, immer noch besser, als keinerlei Vorkehrungen für den Ernstfall getroffen zu haben. Was die beiden empfehlen, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, auf Unerwartbares besser vorbereitet zu sein, lesen Sie, liebe Leserinnen und Leser, hier
 
Alle Beiträge dieser Ausgabe auf einen Blick:
 
 
Viel Spaß bei der Lektüre und viel Erkenntnisgewinn!

Der Beitrag wurde geschrieben von

Nicole Bußmann
Nicole Bußmann, Chefredakteurin von managerSeminare und Training aktuell
24.02.2025
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