Déjà-vue: In den ausgehenden 90er-Jahren bis in die 2000-er Jahre hatte die Weiterbildungsbranche schon mal richtig viel Presse. Im Fokus der Publikumsmedien standen damals die Massenseminare von Personen wie Jürgen Höller, Emile Ratelband und Bodo Schäfer zu Themen wie Motivation, Geldsegen und Glück. Die Berichterstattung fiel – zu Recht – kritisch aus, die Weiterbildungsverbände waren alarmiert.
Rund ein Vierteljahrhundert später ereignet sich Ähnliches: Wieder bekommt die Weiterbildungsbranche presseseits viel Aufmerksamkeit. Dieses Mal im Fokus der investigativ recherchierenden Journalisten und Journalistinnen: die Vertreter des Life- und Business-Coachings. Des sogenannten, müsste man sagen. Denn ist das Coaching, was da angeboten wird?
Mehr Glück, mehr Geld, mehr Geschäft... durch Coaching?
Im Zuge unserer Berichterstattung habe ich meine Kollegin Sylvia, die das diesmalige Titelthema geschrieben hat, bei der Recherche unterstützt. Seitdem springen sie mich auf jeder Plattform an, die ich besuche – ob ich durch Instagram scrolle oder Youtube aufrufe: Immerzu grinsen mir Vertreter der Szene ins Gesicht, die mir via Mindset-Arbeit zu mehr Glück, Geld, Geschäft … verhelfen wollen. Nicht zuletzt sind es die Social Media, die zu einem regelrechten Boom des Pseudo-Coachings geführt haben, weil der Marktzugang einfach, der Kunde relativ leicht zu erreichen ist.
Coaching – oder das, was sich so nennt – ist daher zu Recht erneut immer häufiger ein Thema in der Berichterstattung der Publikumsmedien. Weil Menschen geschädigt werden – finanziell wie psychisch. Da geht es um dreiste Abzocke, überzogene Versprechen und die unqualifizierte Anwendung von Psychomethoden, wie diverse Reportagen zeigen, die wir für unseren Bericht angeschaut haben. Ein Problem ist das jedoch nicht nur für die Kunden der Scharlatane, sondern auch für die seriöse Coachingbranche. Denn in der allgemeinen Wahrnehmung wird zwischen Pseudo-Coaching und „echtem“ Coaching oft kaum differenziert. Mehr dazu hier.
bewusstSein im Business
Krisen, Kriege und KI: Wie gelingt es Menschen und Organisationen trotz belastender Weltverhältnisse, Zukunftsgestalter und nicht Getriebene zu sein? Und wie können Führungskräfte und Weiterbildungsprofessionals sie dabei unterstützen? Auf den PTT2024 widmeten sich die Redner und Referentinnen aus verschiedenen Blickrichtungen dieser Frage. Die Grundthese dabei, die sich auch im Motto des 17. Gipfeltreffens der Weiterbildung spiegelte: Ohne „bewusstSein“ geht es nicht, weder im Leben noch im Business. Den Bericht mit vielen Bildern finden Sie, liebe Leserinnen und Leser, hier.
Viel Spaß beim Lesen und viel Erkenntnisgewinn!
Der Beitrag wurde geschrieben von
Nicole Bußmann,
Chefredakteurin von managerSeminare und Training aktuell
22.05.2024