Für alle Fragen rund um unsere Webseite, unsere Medien und Abonnements finden Sie hier den passenden Ansprechpartner:
Übersicht AnsprechpartnerFührungskräfte müssen häufig unter enormem Zeitdruck und trotz Informationsmangel schwerwiegende Entscheidungen über Situationen und Menschen treffen. Häufig verlassen sie sich dabei auf ihre Intuition. Warum das nicht per se schlecht ist, bei Personalentscheidungen jedoch problematisch sein kann, erklärt Martin Kersting im Interview. Ich traf den Professor für Psychologische Diagnostik an der Justus-Liebig-Universität Gießen auf dem Personalberatertag Anfang Mai in Königswinter.
Zum Inhalt:
Intuition ist eine Übersetzung für „rapid cognition", das heißt, für eine schnelle Informationsverarbeitung. Damit ist sie nicht, wie viele denken, keine Informationsverarbeitung, sondern einfach nur eine schnelle. Damit ist auch schon die Frage beantwortet, ob sie ein guter oder schlechter Ratgeber ist. Das kommt ganz drauf an: etwa, ob überhaupt die Möglichkeit besteht, eine andere Informationsverarbeitung (etwa eine analytische) zu wählen. Bei Personalentscheidungen sollten sich Führungskräfte vor allzu intuitiven Entscheidungen hüten. Denn wir neigen intuitiv dazu, das bzw. diejenigen zu bevorzugen, die uns ähnlich sind. Damit tappen wir jedoch schnell in die "Schmidt-sucht-Schmidtchen-Falle".