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Übersicht AnsprechpartnerEs ist zwar schon fast zu Floskel verkommen, das Wort vom lebenslangen Lernen, um nicht zu sagen: zum Lippenbekenntnis, dem oft zu wenige Taten folgen. Aber dennoch ist klar: Wer weiterkommen will, kann und muss mit Weiterbildung nachhelfen, für Top-Positionen ist das sogar unerlässlich. Aber mit der Entscheidung zum berufsbegleitenden Lernen fangen die Probleme erst an, wie schon ein flüchtiger Blick auf das unüberschaubare Angebot von Seminaren, Programmen und Studiengängen zeigt. Was passt zu mir, was bringt mich weiter? Was muss ich vorher wissen, und was hilft mir unterwegs? Keine ganz einfachen Fragen, denen sich das gerade erschienene Extraheft Berufsbegleitend Lernen widmet.
Ein Beitrag von Sascha Reimann
Denn oft genug passen berufbegleitende Bildung und der tatsächliche Bedarf am Arbeitsplatz überhaupt nicht zusammen. Diese Erfahrung hat zum Beispiel Christian Böhler, Personalentwickler bei innogy, gemacht. Seiner Meinung nach scheitern viele Lernvorhaben daran, dass die Inhalte gerade nicht als relevant empfunden werden. Das Gehirn handelt dann nicht viel anders als ein Smartphone: Unnütze Anwendungen, die den energieintensiven Arbeitsspeicher belegen, werden kurzerhand rausgeworfen. Böhler empfiehlt daher einen gründlichen Relevanzcheck, bevor man sich für Lerninhalte und -formen entscheidet, um beim hohen Verfallstempo von Wissen keine Lernressourcen zu verschwenden.
Als Richtwert nennt er die Fünf Momente des Lernens, die der Pionier für die Entwicklung neuer Lernmethoden Bob Mosher, herausgearbeitet hat: 1. Erlernen von etwas Neuem, zum Beispiel wenn im Unternehmen plötzlich Agilität Einzug erhält und man ohne Vorwissen sein aktuelles Projekt auf einem Kanban-Board darstellen soll. 2. Bestehendes Wissen erweitern, etwa wenn man zwar viel mit Excel arbeitet, aber noch nie mit einer Pivot-Tabelle. 3. Bei der Anwendung, wenn es irgendwo hakt und man ganz schnell Tipps sucht, die man direkt anwenden kann. 4. Wenn etwas schief geht, zum Beispiel weil ein Projekt zu scheitern droht. Oder 5. Wenn sich etwas verändert, etwa wenn von einer Führungskraft erwartet wird, von der Rolle als Manager in die Rolle eines Leaders zu wechseln. In diesen Momenten hat neues Wissen die höchste Relevanz – und damit die besten Chancen, vom Gehirn nicht abgestoßen zu werden.
Beim berufsbegleitenden Lernen geht es aber nicht nur darum, aktuelle Wissenslücken zu schließen und die aktuelle Performance zu verbessern. Eva Haeske-Braun glaubt, dass Führungskräfte Weiterbildung auch für sich selbst brauchen, wenn es darum geht, ihre Karriere voranzubringen. Denn Recruiter, Headhunter und andere Personalentscheider achten mittlerweile sehr genau darauf, ob und wie sich ein Kandidat für Top-Positionen weitergebildet hat, so die Personalberaterin bei Kienbaum. Dabei zählen keineswegs nur klangvolle Abschlüsse, auch ein Set kleinerer Weiterbildungen zu gezielten Themen kann überzeugend wirken. Entscheidend ist vor allem zweierlei: dass es sich nicht nur um unternehmensinterne Weiterbildungen handelt, die auf dem externen Arbeitsmarkt wenig wert sind; und dass das Erlernte auch immer bereits durch Anwendung vertieft und nachgewiesen wurde.
Mit Bildung punkten aber nur diejenigen, die ihre berufsbegleitende Weiterbildung auch erfolgreich zu Ende bringen. Das Extraheft liefert insgesamt sechs Fachbeiträge, die dabei helfen, angefangen von der richtigen Auswahl über die Förderung durch den Arbeitgeber bis hin zu Tipps zur Selbstregulierung und Motivation bei langfristigen Lernvorhaben. Erschienen ist es als Heft im Heft in managerSeminare. Hauptheft und Extraheft können hier zusammen für einen vergünstigten Schnupperpreis bestellt werden.