Extraheft Coaching

Kernressource der neuen Arbeitswelt

Wurde Coaching lange Zeit nur in der Personalentwicklung genutzt, wird es mittlerweile zunehmend auch in der Organisationsentwicklung eingesetzt. Die Coachingforscher Erich Schäfer und Wolfgang Kühl haben ein Stufenmodell entwickelt, das verschiedene Einsatzarten von Coaching im OE-Kontext abbildet. Unternehmen kann es helfen, zu verstehen, welche Formen von Coaching bei ihnen funktionieren – und welche die Organisation (noch) überfordern. Im Interview erläutern sie die einzelnen Stufen und liefern Ansatzpunkte für die Entwicklung einer „reiferen“ Coachingkultur im Unternehmen.

 

Doch nicht nur die Frage, wie Coaching Organisationen weiterführt, sondern auch und vor allem, wie sie jedem und jeder einzelnen weiterhelfen kann, steht im Mittelpunkt dieses Extraheftes. Eine grundlegende Frage in diesem Kontext lautet: Wann ist ein Coach überhaupt die richtige Adresse – und in welcher Situation sollte man sich besser an eine Therapeutin oder einen Therapeuten wenden? Eine ausführliche Antwort liefert Alexander Brungs, Vorstand im Deutschen Coaching Verband (DCV), im Beitrag Wann hilft Coaching (nicht) weiter? Dabei grenzt er en passant die Formate Coaching und Psychotherapie voneinander ab und liefert zudem Hinweise, wie sich bei der Coachauswahl seriöse von unseriösen Anbietern unterscheiden lassen.

Wie lässt sich Resilienz im Selbstcoaching stärken?

Dass immer mehr Menschen professionelle Unterstützung bei einem Coach – oder eben auch einer Therapeutin – suchen, hängt sicher auch mit den Krisen zusammen, die unsere Gesellschaft zunehmend prägen. Denn die hinterlassen nicht nur kollektive Spuren, sondern haben auch Folgen für das individuelle Denken und Fühlen. Insbesondere fördern sie mentale Erschöpfung und führen – wenn individuelle Herausforderungen hinzukommen – nicht selten zu psychischen Belastungsstörungen, konstatieren Tatjana Reichhart und Claudia Pusch. Die beste Antwort, um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, nach Meinung der beiden Gesundheits- und Coaching-Expertinnen: die Entwicklung der eigenen Resilienz, also der psychischen Widerstandskraft. Das geht gut im Rahmen eines Resilienz-Coachings, funktioniert aber auch in Eigenregie – sozusagen im Selbstcoaching. Im Artikel Systematisch stärker werden stellen sie evidente Ansatzpunkte und Übungen dazu vor.

Einen anderen Coaching-Ansatz, um das eigene Stresserleben zu reduzieren und den (Arbeits-)-Wohlfühlfaktor zu steigern, präsentieren die beiden Psychologinnen und Coachs Karin von Schumann und Sophie Schepp in ihrem Artikel Ungeahnte Spielräume entdecken. Wie der Artikelname andeutet, geht es beim darin vorgestellten Job-Crafting-Coaching darum, Spielräume zu nutzen, um die eigene Arbeit so umzugestalten, dass sie den eigenen Bedürfnissen besser gerecht wird. Mit „Umgestaltung“ ist dabei nicht nur faktische Veränderung gemeint. Es geht auch darum, die eigenen Aufgaben aus anderer Perspektive zu betrachten und ggf. neu zu bewerten, idealerweise Werte und Funktionen in ihr neu oder wieder zu entdecken.

Und last but noch least stellt Coach Holger Thiel im Beitrag Reflexion im großen Rahmen seinen Ansatz des Philosophischen Coachings vor. Bei diesem steht weniger der Verstand im Mittelpunkt als vielmehr die Vernunft, die es uns ermöglicht, moralisch zu urteilen und zu handeln – und so (mehr) Entscheidungen zu treffen, die zur Entwicklung einer besseren Wirtschaftswelt beitragen. Denn, so Thiels Überzeugung: Die Wirtschaft ist zum Wohle der menschlichen Gesellschaft da, und nicht umgekehrt. Das einzusehen, bereichert wiederum nicht nur den Menschen, sondern auch die Wirtschaft.

Erschienen ist das Extraheft als Heft im Heft managerSeminare. Hauptheft samt Extraheft können hier in Form eines einmonatigen Probeabos bestellt werden.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und eine schöne Sommerzeit!

 

 


Der Beitrag wurde geschrieben von

Andree Martens
Andree Martens, Stellv. Chefredakteur im Weiterbildungsverlag managerSeminare.
27.06.2024
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