„Outside the Box“

Filmgroteske um ein Business-Seminar

Vier halb auf Englisch redende Karrieristen, eine überaus ehrgeizige PR-Managerin, ein kaltherziger Chef und ein Outdoorseminar zwecks Leistungsoptimierung von Managern: Die Film-Groteske "Outside the Box" bedient so manches Business-Klischee und nimmt es auf die Schippe. Ab Donnerstag ist die knapp eineinhalbstündige Satire in den Kinos zu sehen.

Vier junge, ehrgeizige Unternehmensberater reisen für ein neuartiges Team-Event in die Alpen. „Bickstein-Experience" heißt das Outdoorseminar, das die Protagonisten absolvieren sollen: "Neue Perspektiven" sollen sie einnehmen lernen, "die eigene Rolle hinterfragen", "auf alles vorbereitet sein". Die vier Mitarbeiter, die sich dem Persönlichkeitsstresstest in freier Wildbahn unterziehen, sind Frederick Schopner (Volker Bruch) und seine Kollegen Yvonne (Vicky Krieps), Michael (Stefan Konarske) und Marco (Sascha Alexander Gersak). In der Abgeschiedenheit Südtirols werden die vier von einem echten US-Marine Drill-Sergeant a.D. (Richard Sammel) willkommen geheißen: Das Survivaltraining beginnt. Doch nicht genug, dass die Business-Emporkömmlinge in einem unterirdischen Verlies eingesperrt werden, alsbald werden sie entführt.

Was die vier "High-Performer" allerdings nicht lange schockt: Schnell erklären sie sich die Geiselnahme als ausgeklügelten Teil des Rollenspiels, bei dem sie ihre Führungsqualitäten und Stressbewältigungsstrategien zeigen sollen. Tatsächlich hatte PR-Managerin Vanessa Kramer (Lavinia Wilson) einen Presse-Coup landen wollen und die Geiselnahme als Teil des Seminars inszeniert. Was die PR-Managerin indes nicht weiß: Die Entführer nehmen ihren Auftrag ein wenig ernster als geplant, die beiden von ihr engagierten abgehalfterten Schauspieler Leo (Stefano Cassetti) und Vicky (Giorgia Sinicorni) haben die Platzpatronen gegen echte Munition getauscht und wollen eine Million Euro echtes Lösegeld erpressen. Während Vanessa die Panne vor ihrem Chef (Hanns Zischler) und den anwesenden Medienvertretern zu vertuschen sucht, kämpfen die unerfahrenen Geiselnehmer mit einem anderen Problem: Wie nur sollen sie den erfolgshungrigen Managern klar machen, dass sie sich nicht länger in einem Rollenspiel befinden?

Outside the box ein Abriss über die absurden Auswüchse der schönen neuen Arbeitswelt. Wer in der Leistungsgesellschaft oben mitspielen möchte, befindet sich im Krieg, und da ist bekanntlich alles erlaubt. Ein ideales Terrain für eine bissige Komödie”, kommentiert Philip Koch, Regisseur der lustig-bösen Consulting-Satire, sein Werk. Laut dem preisgekrönten Abvolventen der Münchner Filmhochschule basiert die Geschichte des Managementseminars auf einer wahren Begebenheit, erfunden sei lediglich die Idee, dass die Geiselnehmer ihre Rolle tatsächlich ernst nehmen.

Gezeigt wurde die Groteske bereits auf dem Filmfest München 2015 sowie beim Max-Ophüls-Preis 2016 in Saarbrücken, ab Donnerstag ist sie im Kino zu sehen. Den Trailer gibt es hier zum Reinschauen.

Foto: Wild Bunch Germany, München

24.05.2016
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