Coachees gesucht für Studie zu den Nebenwirkungen von Coaching

Zu Risiken und Nebenwirkungen... fragen Sie Ihren Coach! Dass Coaching unerwünschte und negative Effekte haben kann, geht aus einer kürzlich veröffentlichten Studie eines Forscherteams um Carsten Christoph Schermuly, Professor für Wirtschaftspsychologie an der SRH Hochschule Berlin, hervor. Dafür wurden 123 Coachs befragt. Jetzt soll die Studie erweitert und auch die Coaching-Klienten sollen befragt werden. Was Wirkung zeigt, hat meist auch Nebenwirkungen. Dies gilt nicht nur für Arzneimittel, sondern offenbar ebenso für Coachings. Der Untersuchung von Christoph Schermuly zufolge tritt in mehr als der Hälfte der Coachingfälle mindestens ein negativer Effekt auf. Wenn auch oft nicht sehr stark und nur vorübergehend. So zumindest die Einschätzung der 123 Coachs, die sich an der Untersuchung beteiligt haben. Genannt wurden etwa tiefere Probleme, die durchs Coaching angestoßen, aber nicht weiter bearbeitet werden konnten. Oft beobachteten die Coachs auch einen Rückgang der Arbeitszufriedenheit beim Klienten, manch­­mal litt sogar seine Arbeitsleistung, er fühlte sich weniger kompetent und seine Lebenszufriedenheit sank.

Teils sehen sich die befragten Coachs selbst verantwortlich für dieses Ergebnis, einen Großteil der Verantwortung sehen sie allerdings auch beim Klienten. Auch Studienleiter Schermuly glaubt, dass Klienten zur Begrenzung negativer Effekte im Coaching einiges beitragen könnten. Mitentscheidend für den Coachingerfolg könnte etwa die Motivation und das Ziel des Klienten sein. Um die Nebenwirkungen von Business-Coaching weiter zu erforschen sowie die Wirkfaktoren zu untersuchen, durch die diese entstehen, sucht die von Schermuly geleitete Arbeitsgruppe an der SRH Hochschule Berlin Coaching-Klienten, die innerhalb der letzten 12 Monate ein Business-Coaching abgeschlossen haben.

Befragt werden sie via Online-Fragebogen mit einer Dauer von 15 bis 20 Minuten. Die Studienteilnehmer sowie die Coachs, die einen Kontakt zu ihren Klienten hergestellt haben, erhalten als Dank Zugang zu den Gesamtergebnissen der Studie, so das Versprechen der Forschungsgruppe. Kontakt über Mail: carolin.zuege (at) srh-hochschule-berlin.de

21.07.2014
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