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Übersicht AnsprechpartnerIch bin stutzig geworden, als ich das Interview mit Andrew Keen bei SpiegelOnline gelesen habe. Andrew Keen, der Netzkritiker schlechthin, gibt zu, dass er es mit seinen Attacken aufs Internet übertrieben hat und kündigt an, dass sein nächstes Buch über die sozialen Netzwerke differenzierter sein wird.
managerSeminare hatte Andrew Keen im Herbst 2007 in Frankfurt zu einem Interview getroffen, kurz bevor sich der Kulturpessimist durch seine Keynote auf der Online Educa 2007 als Provokateur der Info-Branche platzierte. Keens Interview mit managerSeminare trug damals den Titel „Web-2.0-Ideologen sind wirtschaftliche Analphabeten“ (Zitat von ihm). Seine Thesen:
- Web 2.0 ist wertlos, unzuverlässig und amateurhaft. - Die Informationssuche bei Wikipedia kann gefährlich sein. - Wikis und Blogs in Unternehmen sind nichts weiter als ein Trend. - Freier Content bedroht unser Wirtschaftssystem. - Trainer, Journalisten und Filmemacher sollten wieder ihre alte Arroganz als Experten pflegen. - Internet-Nutzer sind gelangweilt von User-Generated-Content.
Soweit so gut, dieser Meinung kann man ja durchaus sein. In dem SpiegelOnline-Interview relativiert er seine Position, outet sich als Polemiker und gibt unumwunden zu, die Provokation genutzt zu haben, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erlangen. Da kann man sich als jemand, der sich ernsthaft mit seinen Thesen auseinander gesetzt hat, aber auch schon mal verschaukelt fühlen...
Viele neue Thesen hat er eigentlich nicht zu bieten in dem SpiegelOnline-Interview, außer vielleicht: - Die Blogosphäre hat an Bedeutung verloren. - Neue Dienste wie Twitter stützen die alte Hierarchie der Experten (nur die Medienstars schaffen es zu großer Folgerschaft).
Dennoch macht das Interview in SpiegelOnline eine Welle. Mmmh.