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Übersicht AnsprechpartnerUm neue Formen der Arbeit ging es auf der Messe Zukunft Personal Mitte Oktober 2014 in Köln. Unter anderem sprach Elke Frank, zuständig für das Thema Personal bei Microsoft Deutschland, über den „new way of work". Warum Microsoft neben der Vertrauensarbeitszeit auch auf den Vertrauensarbeitsort setzt, erklärt die Personalerin im TV-Interview.
Kamera: Oliver Hartmann, Siegburg
Von den geladenen Gesprächspartner zur Pressekonferenz anlässlich der Messe Zukunft Personal zog Elke Frank, zuständig für das Thema Personal bei Microsoft Deutschland, das meiste Interesse auf sich. Zig Fragen der Journalisten rankten um den "new way of work", für den Microsoft steht. Work-Life-Blending statt Work-Life-Balance, Arbeiten, wo und wann man will statt Anwesenheitspflicht, Vertrauen statt Kontrolle... Viele der neuen schönen Schlagworte der HR-Arbeit hat Microsoft umgesetzt. Im Frühjahr machte der Softwarekonzern mit einem Manifest für neues Arbeiten auf sich aufmerksam, wirksam unterstützt durch einige Mitstreiter wie Lothar Seiwert, Redner und Autor zum Thema Lebensbalance, und Markus Albers, bekannt durch sein Buch "Morgen komm ich später rein". Der Politologe ergänzte das Manifest, das ein Aufbrechen starrer Büroarbeit und Netzwerke statt Hierarchien fordert, durch „33 Regeln erfolgreicher digitaler Pioniere". (unser Interview mit ihm gibts hier zum Nachlesen).
Kurz vor der Messe hatte Microsoft bekannt gegeben, nicht nur das Thema Vertrauensarbeitszeit, sondern nun auch das Thema Vertrauensarbeitsort in eine Betriebsvereinbarung gegossen zu haben (siehe Pressemitteilung) Damit können die Mitarbeiter des IT-Unternehmens individuell über ihren Arbeitsort entscheiden. Arbeiten, wann immer und wo immer man will... ein Traum?
Für viele junge Bewerber eindeutig ja, denn Frank berichtete davon, dass sie bei Einstellungsgesprächen stets nach dem Freiheitsgrad in Sachen Arbeitsgestaltung gefragt wird. Ein starkes Argument im War for Talents. Logisch, dass gerade Microsoft Vorreiter ist, ja sogar sein muss, steht doch das Unternehmen allein durch sein Business, die Her- und Bereitstellungen von Lösungen für ein flexibles, mobiles Arbeiten und Leben, für den "new way of work". Doch Frank machte auch kein Geheimnis daraus, dass die Umsetzung durchaus einiger Regeln bedarf. So kann bei Microsoft nicht jeder Mitarbeiter derart frei agieren: etwa nicht die Empfangsmitarbeiter. Und auch für die Vertriebler gibt es Regeln: Feedbackgespräche etwa müssen persönlich geführt werden. Geführt werden die Vertriebler durch Ziele, die immer wieder angepasst werden. Vertrauen ist eine notwendige Bedingung ebenso wie die Tatsache, dass die Führungskräfte ihre Mitarbeiter sehr gut kennen müssen. „Wenn eine Mitarbeiterin mir stets um 23 Uhr Mails schreibt, muss ich einschätzen können, ob dies eine von ihr präferierte Arbeitszeit ist oder daraus Überlastung spricht", gab Frank ein Beispiel. „Denk an Deinen Feierarbend, habe den Mut, auch Nein zu sagen" lauten daher Regeln, die Microsoft für die flexibeln Mitarbeiter aufgestellt hat.
Mit der Umsetzung der freien Zeit- und Ortswahl ergeben sich Verschiebungen in der Nutzung des urspünglichen Arbeitsplatzes, dem Büro. Microsoft sieht es als Begegnungsstätte für den Austausch, nicht länger als Platz für konzeptionelles, ruhiges Arbeiten. Seine Führungskräfte will Microsoft als Coachs verstanden wissen, ein Anspruch, den aber auch das IT-Unternehmen noch nicht vollends umgesetzt hat, wie Frank zugab.