Gruppenverfahren haben Bewegung gebracht in die oft zähe Konferenzkultur in Unternehmen oder Expertengremien. In Formaten wie World Café oder Open Space sind Teilnehmer nicht länger auf eine mehr oder weniger passive Rolle beschränkt, sondern können sich auch in großen Gruppen selbst einbringen. Mehr noch: Durch Austausch von Perspektiven und Ideen können sie gemeinsam zu unerwarteten Lösungen kommen. 'Wir haben nach einer Methode gesucht, diese Möglichkeiten auch für Online-Konferenzen zu nutzen', sagt Peter Tandler, Geschäftsführer der Teambits GmbH, einem auf Moderationstechnik spezialisierten Software-Anbieter.
Die Lösung, die Tandler und die Webmoderatorin Katja Königstein zusammen entwickelt haben, ist das 'Virtuelle World Café', das am 25. Januar 2011 erstmals umgesetzt und erprobt worden ist. Dabei diskutierten 35 Mitglieder der Xing-Gruppe 'Digitale Moderation', wie sich Web-Meetings erfolgreich in Unternehmen einführen lassen. Eingesetzt wurde eine Virtual-Classroom-Software. 'Unsere Wahl fiel auf das Tool Vitero, auch weil es durch sein Layot eine Art Raumgefühl vermittelt', erklärt Tandler, der zugleich betont, dass sich auch andere Programme für das Verfahren eignen.
In der Form, in der das ungewöhnliche Format stattgefunden hat, unterscheidet es sich auf den ersten Blick wenig von anderen Webkonferenzen. Der Teilnehmer findet nach dem Einwählen einem Online-Seminarraum vor mit einer zentralen Arbeitsfläche für pdf-Dokumente oder Powerpoint-Präsentationen. Darum verteilt sind die 'Sitze' aller aktiven Teilnehmer, die durch ein Foto erkennbar sind. Die Teilnehmer haben verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten, darunter virtuelle Handzeichen oder Textbeiträge, die als Sprechblasen über dem jeweiligen Foto erscheinen.
Extras:- Virtuelles World Café: Was passiert dabei, wofür eignet sich das Verfahren?
- Die sieben Kernprinzipien des World Café - ein Expertenbeitrag von Sabine Bredemeyer