YouTube, Wikipedia, Flickr – drei Plattformen, die binnen zehn Jahren nicht nur das Netz verändert haben, sondern auch die Art und Weise, wie wir Medien nutzen: Videos, Bilder, Musik und Texte werden geteilt, heruntergeladen und können durch zwei, drei Klicks für den eigenen Gebrauch nutzbar gemacht werden.
Was im Internet gang und gäbe ist, geht längst auch im Trainingsalltag leicht von der Hand: Zur Untermauerung einer These wird ein YouTube-Video gezeigt, Handouts und Folien mit Bildern und Grafiken aufgepeppt und Seminare zu den Klängen des Lieblingskomponisten eröffnet. Ein netter Einfall, der unterhält und auflockert – der in den meisten Fällen jedoch illegal ist. 'Nur weil es technisch möglich ist, ist es nicht automatisch erlaubt', erklärt Dr. Till Kreutzer, Experte für Urheber- und Persönlichkeitsrechte im Internet. Denn der Weiterverwertung von Inhalten – ob digital oder analog – sind deutlich mehr Grenzen gesetzt, als vielen klar ist, betont der Jurist.
Kreutzer nennt dies das 'Können-Dürfen-Paradoxon': Einerseits wird die Nutzung digitaler Medienformate immer einfacher, andererseits werden die Gesetze, die diese Nutzung regeln, immer komplexer. Dieses Missverhältnis hat auch in der Trainingswelt zu einem relativ laxen Umgang mit dem Copyright geführt, meint Trainer-Ausbilderin Julia Voss: 'Die Verwendung fremder Materialien ist durchaus üblich. Vielen ist nicht bewusst, dass sie das nicht ohne Weiteres dürfen.'
Doch wer die Leistungen anderer für die eigenen Zwecke nutzt, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen und gegebenenfalls dafür zu bezahlen, verstößt gegen das Urheberrechtsgesetz (UrhG). Unter dessen Schutz stehen Werke aus Literatur, Wissenschaft und Kunst. Dazu zählen Filme, Musik, Fotos und Computerprogramme ebenso wie Presseartikel oder Grafiken. Daher gilt: Wer fremde Inhalte verwendet, sollte im Zweifel davon ausgehen, dass sie geschützt sind.
Extras:- Creative Commons: Lizenzkennzeichnungen im Überblick
- Service: Hinweise auf drei Webseiten mit weiterführenden Informationen