'Die Kunden sind 'wissender'. Was thematisch vor einigen Jahren noch einen 'Aha-Effekt' auslöste, ist heute für viele ein alter Hut.' Die Erfahrung einer Trainerin, die sich im August 2010 an der Trendanalyse des Verlags managerSeminare beteiligte, wirft ein interessantes Schlaglicht auf die Zusammenarbeit zwischen Weiterbildungsanbietern und Unternehmen. Zweifellos sind Aha-Effekte das Salz in der Suppe erfolgreichen Lernens. Doch stellen sie tatsächlich einen zentralen Eckpfeiler in der Zusammenarbeit dar, sind sie sogar ein Kriterium für die Güte eines Weiterbildungsanbieters?
Fakt ist: Mit spektakulär neuen Themen weiß die Weiterbildungsbranche nicht zu reüssieren. Und fasst man das Meinungsbild der 72 Unternehmen zusammen, die sich neben den 729 Trainern an der Umfrage beteiligten, so ist das auch gar nicht nötig: Firmen legen vor allem Wert auf Kosten-/Nutzen-Optimierung und Nachhaltigkeit der Weiterbildungsmaßnahmen. Neue Inhalte brauchen sie nicht. Was sie stattdessen einfordern: eine engere organisatorische Einbindung der Weiterbildung in die eigentlichen Arbeitsprozesse vor Ort. Das klingt weder neu noch spektakulär - sondern schlichtweg plausibel.
Und doch beginnt genau hier das Dilemma, denn um diese Kärrnerarbeit im Unternehmen begründen zu können, brauchen Weiterbildungsanbieter sehr wohl Aha-Effekte – allerdings von anderer Art: schnellen Erfolg, ein messbares Ergebnis. 'Bei weniger Budget wird die Frage nach dem 'Was bringt’s?' immer wichtiger', formuliert es salopp, aber treffend ein befragter Personalentwickler.
Extras:- Beratung, Schulung, Evaluation ...: Wofür und wie oft Unternehmen Weiterbildungsanbieter beauftragen
- Grafik: Für welche Aufgaben Weiterbildungsanbieter ihre Arbeitszeit verwenden