Dass Trainer heute noch versuchen, ihre weiterbildungswilligen Schützlinge per Gewaltkur mit Lerninhalten zu füllen, ist unvorstellbar. Der berühmte Nürnberger Trichter, der lange das Bild vom schulischen Lernen prägte, hatte in der Personalentwicklung ohnehin nie viel verloren – zum Glück. Eine aktive Beteiligung des Lerners, eine klare Anwendungsorientierung und ein gewisses Maß an Freiwilligkeit sind in der beruflichen Weiterbildung schon lange selbstverständlich. Doch darauf dürfen sich Trainer nicht ausruhen. Erst recht nicht die Teilnehmer der Petersberger Trainertage 2013, die es sich zum Ziel gesetzt hatten, Weiterbildung weiterzudenken: Gleich mehrere Referenten wagten den Blick in die Zukunft, auf der Suche nach Trends fürs Training.
Wie dringend die Weiterbildung sich weiterentwickeln muss, machte gleich zu Beginn Thomas Sattelberger, ehemaliger Personalvorstand der Deutschen Telekom, deutlich: 'Krisen prasseln auf uns ein und geben der Welt von heute auf morgen immer wieder ein anderes Gesicht'. Wir leben, so Sattelberger, in Zeiten des disruptiven Wandels: Nicht nur, dass wir nicht mehr zu Ruhe kommen zwischen verschiedenen Veränderungsprozessen, die Prozesse folgen auch ständig neuen Entwicklungsrichtungen.
Für das Lernen unter diesen sich ständig verändernden Rahmenbedingungen heißt das: 'Es gibt keine Vorlagen mehr', stellte Sattelberger fest. Wir müssen blitzschnell reagieren – aber nicht nur mit den vertrauten Reaktionsmustern, die in unvertrauten Situationen vielleicht nicht mehr passen, sondern eher wie ein Chamäleon, das sich intuitiv der neuen Umgebung angleicht.