Sind unsere Stammtrainer gut – oder nur noch routiniert? Das fragten sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Unternehmen. Und einige kamen zum Schluss: Viele gerade der älteren Trainer sind saturiert, frisches Blut würde im Trainingsbereich nicht schaden. Diese Erfahrung konnte ich zumindest als Experte für Trainer-Marketing machen. In den vergangenen Jahren riefen gehäuft Trainer jenseits der 50 bei mir an, um sich Unterstützung für ihr Marketing zu holen. Fast immer war der Anlass, dass zwei oder drei Stammkunden, bei denen der Trainer jahrelang gutes Geld verdient hatte, die Zusammenarbeit beendet hatten. Was meist zu dramatischen Umsatzeinbußen führte, weil besagte Trainer in der Regel nur über ein halbes Dutzend Kunden verfügten.
Bat ich sie dann, mir außer ihren Werbe- auch exemplarisch einige Trainingsunterlagen zu schicken, zeigte sich oft: Diese sind nicht nur gestalterisch, sondern meist auch inhaltlich veraltet. Auf meine Nachfrage, welches Thema sie denn mittels PR angehen wollten, hieß es nicht selten: 'Ich habe vor 15 Jahren mal einen Artikel zum Thema Führung geschrieben. Den können Sie doch noch einmal bei Fachmagazinen einreichen.' Und ein Trainer, bei dem ich 1995 ein Seminar besucht und darüber eine Reportage geschrieben hatte, meinte: 'Bieten Sie Ihren Artikel doch erneut Zeitschriften an. An dem Seminar hat sich nichts geändert.' Dieser Trainer hat also seit 15 Jahren sein Produkt – und vermutlich auch sich selbst – nicht weiterentwickelt. Wunderte sich aber, dass er von seinen Kunden aussortiert wurde.