Auch wenn sich so einiges in mir dagegen sträubt – ich fürchte, an dem herbeigeschriebenen Trend zum Lernen in Häppchen ist etwas dran. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen wir fünf Tage am Stück mit Führungskräften in einem Seminarhotel verbracht und Planspiele organisiert haben, in denen jeder der Teilnehmer einmal in die Rolle des Vorgesetzten geschlüpft ist, mit seiner Gruppe an einem Auftrag gearbeitet hat, jede Menge Störungen bewältigen musste und am Ende ausführlich Feedback bekam. Irgendwann wurde die Veranstaltung auf drei Tage reduziert, die einzelnen Phasen wurden gekürzt, das Feedback gestrafft.
Der Trend geht zu Halbtagesveranstaltungen oder noch besser zu zweistündigen Abendseminaren. Da werden kurze Inputs geliefert, für eine Fallstudie und ein Rollenspiel reicht die Zeit auch noch. Fortsetzung folgt, dazwischen wird am Arbeitsplatz gelernt – wenn es die Zeit zulässt.
Ist das die moderne Weiterbildung? Auch wenn ich jetzt einigen Beratern auf die Füße trete: Das ist doch alles andere als neu.