Interaktion

Teilnehmerzentrierung

Alles für die Parti-Stimmung

Teilnehmer begeistern und den Wissenstransfer sichern – das ist der Kern gelungener Weiterbildungen. Klassische Seminarsettings stehen diesem Ziel aber häufig im Weg. Die Trainerin Tanja Föhr möchte das ändern: Ihr Parti-Ansatz umfasst viele kleine Maßnahmen, die den Teilnehmer in den Mittelpunkt der Weiterbildung rücken sollen.
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Hirnforscher sagen, dass wir mehr lernen und es länger behalten, wenn wir etwas selber tun. Also wenn wir schrei­ben, diskutieren, basteln, testen – besonders, wenn wir dabei positive Gefühle haben. Diese Erkenntnis in den Seminarablauf zu integrieren ist die Grundidee des Parti-Ansatzes. Parti ist die Kurzform von Partizipation, klingt aber nicht zufällig wie 'Party'. Von Partys können wir viel über erfolgreiche Seminare lernen, etwa wie sich Teilnehmer begeistern und vernetzen lassen. Beides ist wichtig für den Wissenstransfer.

Entscheidend beim Parti-Ansatz ist, dass der Teilnehmer im Mittelpunkt steht. Im Vergleich zu klassischen Seminaren ist das ein Paradigmenwechsel: Nicht der Inhalt und die Kompetenz des Referenten sind maßgeblich, sondern das Wissen der Teilnehmer, das durch das Wissen des Referenten nur noch ergänzt wird. Trainer, die Parti-Seminare machen, gehen in ihrer Seminarkonzeption weg vom Frontalunterricht – weg von der 'Druckbefüllung', wie es ein Kollege einmal formuliert hat – hin zu Überlegungen, wie Teilnehmer aktiv in die Seminargestaltung einbezogen werden können. Solche Trainer gehen davon aus, dass die Teilnehmer mehr wissen als sie. Nachfolgend sind ein paar Tipps beschrieben, wie man Seminare auflockern und Parti-Stimmung erzeugen kann. Jeder Trainer darf sich die Tipps raussuchen, die für ihn passen – oder gleich selber neue erfinden.

Partizipation beginnt nicht erst im Seminar. Eine Möglichkeit, Teilnehmer schon im Vorfeld zu beteiligen und ihren Wissensstand in die Seminarplanung miteinzubeziehen, ist ein 'Vorher-Feedbackformular'. Darauf können Teilnehmer ihre Kenntnisse und Erfahrungen sowie Wünsche an das Seminar formulieren. Ich empfehle, das über ein kollaboratives Online-Mindmap-Tool – zum Beispiel Mindmeister – zu machen. Hier haben alle Teilnehmer die Möglichkeit, in ein gemeinsames Dokument zu schreiben. Der dreifache Vorteil: Teilnehmer machen sich schon vor dem Seminar Gedanken und sehen, was andere Teilnehmer einbringen und welche Themen sie interessieren. Außerdem können Trainer die Ergebnisse der Gruppen-Mindmap zu Beginn des Seminars vorstellen – ein prima Einstieg ins Seminar, der gleich die Verbindung zu den Bedürfnissen der Teilnehmer herstellt.

Extra:
  • Fünf Schritte zur Parti-Stimmung

Autor(en): Tanja Föhr
Quelle: Training aktuell 06/13, Juni 2013, Seite 44-46
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