Ihr Fluch ist zugleich ihr Segen: Die starke Konjunkturabhängigkeit der Personalberatungsbranche hatte ihr zuletzt zwar einen verheerenden Einbruch beschert. Seit die Wirtschaft wieder wächst, geht es jedoch auch mit den Umsatzzahlen der Personalberater wieder steil nach oben: Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 18,2 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr rechnen die Berater mit Zuwächsen um die 14 Prozent. Das geht aus der Marktstudie 'Personalberatung in Deutschland 2010/2011' hervor, die der Bundesverband der Unternehmensberater (BDU) jährlich durchführt und deren Ergebnisse er auf seiner Branchenveranstaltung, dem Personalberatertag, am 12. Mai 2011 präsentierte. Rund 200 Personalberatungsgesellschaften haben im Frühjahr 2011 an der Studie teilgenommen. Zum Vergleich: Im Krisenjahr 2009 waren nur rund 140 Unternehmen bereit gewesen, über ihre Umsätze Auskunft zu geben.
Bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen gab der neu gewählte Vorsitzende des Fachverbandes Personalberatung sein Debüt. 'Der Aufschwung kam schneller als erwartet', sagte Michael Heidelberger zur Eröffnung des Pressegesprächs. Nach krisenbedingten Einstellungsstopps und vertagten Personalentscheidungen sei mit der anziehenden Konjunktur der Hebel in den Unternehmen schnell umgelegt worden, begründete der Vorsitzende die Zuwächse.
Vor allem das Kerngeschäft der Personalberater – die Suche und Auswahl von Fach- und Führungskräften – war 2010 wieder stärker gefragt. Der Umsatz in diesem Beratungsfeld, das 81,7 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, stieg von 915 Millionen Euro auf 1,06 Milliarden Euro 2010. Mit rund 44.700 besetzten Stellen ist das Vermittlungspensum der Headhunter im Vergleich zu 2009 (38.000 Positionen) um 18 Prozent gewachsen. Durchschnittlich entfielen auf jeden Berater neun Suchaufträge.
Extras:- 'Der Führungsnachwuchs will lernen': Prof. Holger Rust im Interview
- Umsatzzahlen: Die Hochs und Tiefs einer Branche