Inspiration

Serie Neuro-Training

Reale Imagination?

Neurowissenschaftliche Erklärungen sind beliebt und im Seminar oft nützlich – jedoch nicht immer richtig. Training aktuell nimmt besonders verbreitete Neuromythen und Halbwahrheiten unter die Lupe und sucht nach ihrem wahren Kern. Dieses Mal die These, das Gehirn unterscheide nicht zwischen starker Imagination und Realität.
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Das Gehirn ist zurzeit gewissermaßen in aller Munde, spannende TV-Dokus und Fachartikel zu dem Thema überschlagen sich förmlich. Das täuscht darüber hinweg, dass wir trotz interessanter Ergebnisse der Hirnforschung vieles schlicht und einfach nicht wissen. Überdies ist die Rede vom Hirn voller Missverständnisse, unzulässiger Vereinfachungen und Pseudozusammenhänge. So wird zum Beispiel aus einem Hirnscan, der ja nur die Durchblutung von Hirnarealen abbildet, oft allzu direkt auf kognitive Inhalte geschlossen, obwohl das eine mit dem anderen nur mittelbar zu tun hat. Die so entstehenden Halbwahrheiten halten sich jedoch oft hartnäckig und tauchen auch in Seminaren immer wieder auf.

Für die Glaubwürdigkeit der Trainingsbranche können solche Neuromythen zum Problem werden. Denn neurowissenschaftliche Erklärungsmodelle helfen nur, wenn sie auf dem aktuellen Forschungsstand sind, kritisch auf ihre Übertragbarkeit in den Trainingskontext geprüft und präzise wiedergegeben werden. Ist das nicht der Fall, werden sie leicht zu Wissenschaftsmärchen, die eigentlich seriöse und nützliche Inhalte und Methoden ebenso in Misskredit bringen wie den vermittelnden Trainer. Grund genug, in dieser und den nächsten Ausgaben von Training aktuell besonders verbreiteten Thesen über das Gehirn auf den Grund zu gehen und ihren Wahrheitswert zu überprüfen.
Autor(en): Franz Hütter
Quelle: Training aktuell 04/14, April 2014, Seite 29-31
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