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Multikulturelle Trainings und Coachings leiten
Multikulturelle Trainings und Coachings leiten

Lost in Culture?

Ob aus Europa, Asien oder den USA: In einem Seminar oder Workshop treffen häufig Teilnehmende aus vielen unterschiedlichen Kulturen aufeinander – ein Setting, in dem es nicht selten zu Missverständnissen kommt. Dabei sind es häufig gar nicht die sprachlichen Barrieren, an denen Kommunikation scheitert, sondern vermeintliche „Kleinigkeiten“ wie Umfang von Kontext oder Gesprächspausen. Wie sich kulturell geprägte Kommunikationsgewohnheiten und -bedürfnisse erkennen lassen und worauf bei der Durchführung multikultureller Trainings und Coachings zu achten ist.

Nicht selten passiert es, dass in Trainings, Beratungen und Coachings Menschen aufeinandertreffen, die verschiedenen Kulturkreisen angehören – und somit unterschiedliche Kommunikationsgewohnheiten pflegen: Während der eine auf Fragen kurz und knapp mit einsilbigen Antworten und schroff klingenden Entgegnungen reagiert, antwortet die andere womöglich mit schillernden Ausführungen oder unverbindlichen, impliziten Botschaften, die es erst einmal zu entschlüsseln gilt – kurz: Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer legt das Kommunikationsverhalten an den Tag, das sie bzw. er aus dem eigenen Kulturkreis gewöhnt ist. Doch was für die eine Person selbstverständlich erscheinen mag, mutet Menschen aus anderen Kulturen oft sonderbar an. Und so kommt es nicht selten zu Fehlinterpretationen, Missverständnissen oder Irritationen, die mitunter in ausgewachsene Konflikte münden können.

Um dies zu vermeiden, ist es ratsam, sich als Trainerin, Berater oder Coach jeweils vor dem Start eines Seminars oder Coachings mit den kulturspezifischen Kommunikationsgewohnheiten und -bedürfnissen der Teilnehmenden zu beschäftigen. Auf diese Weise lassen sich Weiterbildungsformate nicht nur so gestalten, dass sich Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Kulturen wohl und wertgeschätzt fühlen, es lässt sich auch während des Seminars rechtzeitig einlenken, falls eine Äußerung möglicherweise anders aufgefasst wird, als sie gemeint war, Teilnehmende einander ins Wort fallen oder Gruppenmitglieder in Sachen Redeanteile zu kurz kommen. Und last but not least hilft eine Auseinandersetzung mit Kulturspezifika auch dabei, die eigene Kommunikation zu reflektieren und ggf. zu hinterfragen.

Wer die kulturspezifischen Kommunikationsgewohnheiten seiner Teilnehmenden im Blick hat, kann das Seminar nicht nur so gestalten, dass sich Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Kulturen wohl und wertgeschätzt fühlen, sondern auch während des Seminars rechtzeitig einlenken, falls eine Äußerung möglicherweise anders aufgefasst wird, als sie gemeint war.

Kulturen hinsichtlich ihrer Kommunikation verorten

Dafür lohnt es sich, einen Blick auf die „Culture Map“ der Kultur-Expertin Erin Meyer zu werfen (s. Culture Map zum Thema „Kommunizieren“). Inzwischen haben Meyer und ihr Team differenzierte Profile für 67 Kulturen in acht Dimensionen, die die Zusammenarbeit von Menschen auf der ganzen Welt beschreiben, erstellt. Abgebildet ist der Übersichtlichkeit halber hier nur die Dimension „Kommunizieren“ sowie eine Auswahl an Kulturen. Zwei Dinge sind für das Verständnis dieses Modells wichtig. Erstens: Es handelt sich bei Meyers „Culture Map“ um ein Rahmenwerk – also eine grundsätzliche Orientierung. Die eigenen Erfahrungen mit Menschen aus den abgebildeten Kulturkreisen könnten vielleicht zu einer anderen Verortung auf der Skala verleiten, jedoch wird hier nicht das Verhalten von Einzelnen betrachtet, sondern der Mittelwert des Verhaltens gebildet, das die jeweilige Kultur in einem bestimmten Umfeld für angemessen hält. Zweitens: Die abgebildete Dimension wird auf einer Skala abgebildet, an deren äußeren Enden zwei entgegengesetzte Begriffe stehen. Diese Begriffe stellen Pole dar, doch ist dabei zu beachten, dass alles relativ ist. Das bedeutet: Es ist nicht so wichtig, wo genau auf der Skala sich eine bestimmte Kultur im Vergleich zu einer anderen befindet. Es ist hingegen sehr aufschlussreich, ob die Vergleichskultur links oder rechts von ihr auf der Skala angesiedelt ist. Denn dadurch wird die Tendenz zur jeweils anderen Ausrichtung der Skala klar, also zum jeweils anderen Pol.

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