Wer bei Motivationstraining zuerst an prall gefüllte Stadthallen und schillernde Selbstdarsteller denkt, ist bei der World Society of Motivation Scientists and Professionals (WSMSP) wahrscheinlich falsch. Denn das neu gegründete Netzwerk für Motivationsprofis aus Wissenschaft und Praxis versteht Motivation deutlich seriöser: 'Wir wollen das Thema aus der Tschaka-Ecke holen', erklärt Interimspräsident Peter Boltersdorf.
Der Aachener Berater und Coach, der vor allem mit der Motivation von Profisportlern erfolgreich ist, hat dabei illustren Beistand: Der US-Amerikaner Prof. Steven Reiss, Psychologe, Fachbuchautor und Erfinder des Reiss-Profils, war nicht nur Ideengeber, sondern fungiert derzeit auch als Geschäftsführer der internationalen Gesellschaft. Ziel der beiden Motivationsexperten ist es, den Austausch zwischen Wissenschaftlern und Anwendern von Motivationstheorien zu fördern. Das ist bitter nötig, meint Boltersdorf mit Blick auf die Euphorisierer in den Stadthallen: 'Die Wissenschaft findet erstaunlich wenig Widerhall in der Branche.'
Die anvisierte Mitgliedschaft ist vielfältig: Willkommen sind im WSMSP einerseits alle Menschen, die sich wissenschaftlich mit Motivation beschäftigen – egal ob aus philosophischer, psychologischer oder neurobiologischer Sicht. Zum anderen können alle, die beruflich mit Motivation umgehen, Mitglied werden. Eine Seriositätsprüfung ist derzeit nicht vorgesehen.
Automatisch Mitglied werden alle Teilnehmer des Gründungskongresses, der vom 4. bis 5. September 2009 in Köln stattfindet. Für die 60 bis 100 erwarteten Gäste haben die WSMSP-Gründer ein facettenreiches Programm zusammengestellt: Neben Motivation in Business und Beratung stehen auch Vorträge zu Motivation im Profisport sowie über die Motivation bei Schülern, Studenten und Lernbehinderten auf der Agenda. Referenten sind neben den beiden Gründern verschiedene amerikanische Psychologen sowie Berater und Coachs aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Kongressteilnahme kostet 200 Euro.