Reflexion

Geschichten im Coaching
Geschichten im Coaching

Es war einmal ...

Sei es die morgendliche Lektüre im Zug, die Anekdote einer Kollegin am Mittagstisch oder der Film beim abendlichen Entspannen vor dem Fernseher – Menschen begegnen ihnen täglich auf vielfältige Weise: Geschichten. Auch im Coaching können sie eine entscheidende Rolle spielen. Von der Art und Weise, wie Coachees ihre eigene Geschichte erzählen, kann man viel lernen. Aber auch Geschichten anderer, aus Filmen, Serien oder Büchern, können als Reflexionshilfe dienen. Mathias Riedel, Coach, Wirtschaftspsychologe und Schauspieler, zeigt auf, wie der Umgang mit Geschichten das Coaching bereichern kann.

„Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen, Erwachsenen, damit sie aufwachen“ – so schreibt es Jorge Bucay in seinem Buch „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“ und bringt damit auf den Punkt, wozu Geschichten auch im Coaching eingesetzt werden können. Ob Märchen, Mythen, Erfolgs- oder Leidensgeschichten – sie können Menschen nicht nur unterhalten, sondern auch miteinander verbinden, inspirieren und lehren. Sie sind nicht nur ein grundlegendes Element der Kommunikation, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Wissensvermittlung und der Formung von Identität. Sie können Ereignisse in einen verständlichen Zusammenhang bringen und Orientierung bieten. All das macht Geschichten zu einem effektiven Werkzeug für Reflexion und Veränderung.

Ob Märchen, Mythen, Erfolgs- oder Leidensgeschichten – sie können Menschen nicht nur unterhalten, sondern auch miteinander verbinden, inspirieren und lehren.

Die Geschichte des Coachees

Dabei kann sich der Coach sowohl in der Rolle der zuhörenden Person als auch – wenn auch nur für kurze Zeit – in der Rolle der Erzählerin oder des Erzählers wiederfinden. Durch aktives und empathisches Zuhören können Coachs aus den Geschichten der Coachees eine Menge ableiten – und das nicht nur auf der informellen Ebene. Die Geschichten, die Coachees sich selbst und anderen über ihr Leben erzählen, offenbaren ihre sogenannte narrative Identität. Damit ist gemeint, dass Menschen all ihre Erfahrungen in Geschichten organisieren und interpretieren.

Die Geschichten, die Coachees sich selbst und anderen über ihr Leben erzählen, offenbaren ihre sogenannte narrative Identität. Damit ist gemeint, dass Menschen all ihre Erfahrungen in Geschichten organisieren und interpretieren.

So sind die Erzählungen der Coachees natürlich nicht objektiv, sondern unterliegen den Eigenheiten ihres Gedächtnisses, und den „Erzählzwängen“, die durch persönliche Erlebnisse und Überzeugungen, sprachliche Muster und kulturelle Konventionen geprägt sind. Auch die Beziehung zwischen Coach und Coachee kann beeinflussen, wie Coachees ihre (Lebens- oder Leidens-)Geschichte erzählen. Auch im Alltag ändert sich die Art und Weise, wie Menschen eine Geschichte erzählen, oft je nachdem, wer ihnen gegenüber sitzt. Hinzu kommt, dass Erfahrungen und Perspektiven den Inhalt und die Deutung einer Geschichte im Laufe der Zeit verändern. Dann kann sich eine ursprünglich als Misserfolg empfundene Erzählung im Laufe der Zeit beispielsweise in eine Geschichte von persönlichem Erfolg und Wachstum verwandeln.

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