'Kommt das in der Klausur?' In der Schule wurde diese Frage dauernd gestellt. Die Antwort – entweder direkt oder eher unterschwellig – besagte dann in etwa meist Folgendes: 'Ja, das kommt dran. Aber pssst: Es wird nicht so schwer werden. Wer die wichtigsten Daten erinnert, kommt schon irgendwie durch die Geschichtsprüfung.' Und alle konnten so tun, als ob durch die Auswendig-Lernerei echte Bildung passiert wäre.
Leider verharren auch viele E-Learning-Module noch immer auf diesem Schulniveau: Die meisten Tests sind nicht mehr als ein Indikator dafür, wie gut das Kurzzeitgedächtnis der Teilnehmer funktioniert. Effektive E-Learning-Assessments allerdings sollten sehr viel mehr leisten. Sie zu entwickeln ist deshalb deutlich schwieriger, als sich einige Testfragen für die Geschichtsklausur auszudenken.
Die meisten Teilnehmer wären wahrscheinlich ganz glücklich, wenn sich niemand die Mühe machte. Und tatsächlich sind Tests oder Assessments gar nicht immer notwendig. Meist aber gibt es sie, weil der Trainer oder Kursanbieter wissen will – oder zeigen muss –, ob die Teilnehmer ein gewisses Kompetenzniveau erreicht haben und die wichtigsten Inhalte des E-Learning-Kurses beherrschen. Wobei Kompetenzniveau hier nicht das gleiche bedeutet wie Wissensstand: Hier geht es nicht darum, ob sich die Teilnehmer Fakten merken können, sondern um ihre Fähigkeit, das Gelernte anzuwenden.
Extra:- Für aussagekräftige Antworten: Fünf alternative Frageformen