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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Horst Lempart aus Training aktuell 02/24, Februar 2024
„Will ich das?“ Diese Frage stellen wir uns immer wieder: sei es in Bezug auf Lebensentscheidungen, die Berufswahl oder einen nahenden Konzertbesuch. Und je nachdem, wie die Frage betont wird, können sehr unterschiedliche Ergebnisse herauskommen.
WILL ich das? Es macht einen Unterschied, ob ich etwas muss, soll, darf, kann – oder eben will. Viele Menschen tun Dinge, die sie eigentlich nicht möchten: etwa aus falsch verstandener Liebe, Pflichtgefühl, Loyalität oder Gewohnheit. Es gibt viele „schlechte“ Gründe, warum wir Dinge tun, die wir nicht wollen. Und dann gibt es Dinge, die wir wirklich wollen – und die wir erreichen, da der Wille uns mit einer gehörigen Portion Energie ausstattet. Nicht umsonst sagt der Volksmund: „Wo ein Wille ist, da findet sich ein Weg.“ Wir übernehmen dann auch meist die Verantwortung für unsere Entscheidung, denn wir wollen ja auch etwas von uns selbst, und erfahren dadurch Unabhängigkeit und Selbstwirksamkeit. Doch jeder Wille hat auch ein Preisschild: Ich schließe etwas anderes aus oder muss Nebenwirkungen in Kauf nehmen. WILL ich das?
Will ICH das? Aufträge werden an uns herangetragen – in Form von Wünschen oder als Erwartung. Oft haben wir das Gefühl, nicht anders zu können, als „Ja“ zu sagen. Manchmal glauben wir, anderen Menschen etwas schuldig zu sein. Dann deckt sich unser Handeln oft nicht mit unserem Denken. Wir sind inkongruent. Manche fühlen sich manipuliert, andere merken gar nicht, dass sie „fremde“ Themen oder Ziele verfolgen. Das beobachte ich oft in langjährigen Partnerschaften oder in Familien, in denen sich einzelne Personen sukzessive dem „übergeordneten Willen“ beugen. Manche spüren tatsächlich erst im Rahmen eines Coachings, dass es fremde Eier im Nest sind, die sie da ausbrüten. Wer will das eigentlich? Will ICH das?
Will ich DAS? Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Wahl zur Qual wird: Immer mehr Optionen bieten sich uns an, von denen wir keine richtig einschätzen können. Will ich dieses, jenes oder etwas ganz anderes? Woraus kann ich wählen? Welche Folgen haben die Varianten? Worauf werde ich verzichten müssen, wenn ich mich für „das“ entscheide? Oft treffen wir Entscheidungen, obwohl wir deren Konsequenzen nicht richtig überblicken können. Womöglich ist das auch gerade das typische an Entscheidungen: (Rest-)Risiken einzugehen. Wenn alles klar wäre, müssten wir keine Entscheidung treffen, dann wäre der Weg eindeutig oder alternativlos. Dann wäre „das“ keine Wahl mehr. Will ich DAS?
„WILL ICH DAS?“ steht bei mir fett an der Pinnwand. Die Coachees springen damit in einen differenzierten Klärungsprozess, an dessen Ende die wichtigsten Einflussfaktoren stehen: Subjekt, Prädikat, Objekt: ICH WILL DAS!
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