Management

Von der Wachstums- zur Kindness-Ökonomie
Von der Wachstums- zur Kindness-Ökonomie

Narrative für den Wandel

Menschen- und Umweltfreundlichkeit – das sind Prämissen, die in der Wirtschaft lange keine Rolle spielten. Im Gegenteil: Geschäfte wurden vielfach so betrieben, als existierten Unternehmen losgelöst von Gesellschaft und Natur. Aber ist das eine tragbare Strategie für die Zukunft? Nein, meint Trendforscherin Oona Horx Strathern. In ihrem Weckruf für eine „Kindness Economy“ legt sie dar, warum das Wohlbefinden von Mensch und Natur zum handlungsleitenden Businessfaktor werden muss – und kann.

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Plastic Hour: Warum wir aktuell die Chance haben, unsere Wirtschaft zu verändern

Planet, People und erst dann Profit: Wieso wir neue Narrative brauchen, um wirklich umdenken zu können

Pioniere einer neuen Wirtschaft: Welche Wege Unternehmen beschreiten, die dem Prinzip Kindness folgen

Plotwechsel: Wie sich unsere Consumer Story durch neue Narrative ändern kann


Cover managerSeminare 307 vom 22.09.2023Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 307

Kindness – Offiziell definiert das Cambridge Dictionary diesen Begriff als „die Eigenschaft, großzügig, hilfsbereit und liebevoll gegenüber anderen Menschen zu sein, oder eine Handlung, die diese Eigenschaft aufweist“. Es gibt auch noch andere Definitionen, doch interessanterweise nennt so gut wie keine davon Kindness im Zusammenhang mit einer profitorientierten Tätigkeit. Auf den ersten Blick scheinen Kindness und Ökonomie zwei Dinge zu sein, die sich nur schwer vereinbaren lassen. Ganz im Gegenteil stellt sich die Ökonomie, wie wir sie kennen, in vielerlei Hinsicht hochgradig unfreundlich – „unkind“ – dar. Man muss nur an Elon Musks Schreiben aus den Tagen seiner Twitter-Übernahme denken, in dem er vorschlug, all jene „gehen zu lassen“ (also zu feuern), die nicht bereit seien, lange und hart zu arbeiten. Man muss nur die Zeitung aufschlagen, die voll ist von Berichten über ausgebeutete Arbeiter und Arbeiterinnen und einem gleichfalls ausgebeuteten Planeten. Alles Resultate einer auf Wertschöpfungsketten basierenden Wirtschaft, in deren innerer Logik gilt: Mehr ist besser, größer ist besser, und der Gewinn kommt immer zuerst und hoffentlich schnell.

Lange spielte das Wohlergehen von Mensch und Planet bei wirtschaftlichen Entscheidungen – wenn überhaupt – eine untergeordnete Rolle. Stattdessen wurden unternehmerische und wirtschaftliche Belange von den Anliegen getrennt, die unmittelbar mit Gesellschaft und Umwelt zu tun haben. Von dieser künstlichen Trennung haben wir alle, im Wortsinn, profitiert. Nicht immer profitiert haben die Natur und zahlreiche Menschen in anderen Teilen der Welt. Und auch wir selbst zahlen letztlich einen hohen Preis für unsere Art zu wirtschaften, als stehe die Geschäftstätigkeit in keinem Bezug zu Umwelt und Gesellschaft.

Es gibt ein Sprichwort aus dem 16. Jahrhundert, das leicht abgewandelt lautet: „Je höher der Affe klettert, desto mehr zeigt er von seinem Hintern.“ Die Wendung war auf Menschen gemünzt, die mit jeder Sprosse, die sie auf der Erfolgsleiter emporstiegen, mehr Unzulänglichkeiten und Inkompetenz zeigten. Aber heute passt es auch als allgemeine Metapher für die Wirtschaft: Wir sind weit nach oben gelangt, auf der ökonomischen Entwicklungsleiter – und das nimmt sich mittlerweile, von unten betrachtet, sehr hässlich aus.

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