Für seinen Traum, ein Gerät zu entwickeln, mit dem der Mensch fliegen kann, wurde Leonardo da Vinci von seinen Zeitgenossen verspottet. Das gleiche Schicksal ereilte James Watt und Alexander Graham Bell. Der eine hatte die spinnerte Idee, eine Maschine zu entwickeln, die mit Dampf angetrieben wird. Der andere versuchte sich an einem Gerät, mit dem Stimmen über große Distanzen übertragen werden können. Heute gelten die damals für verrückt Erklärten als drei der größten Erfinder überhaupt.
Die Geschichte der Wissenschaft ist voll von Beispielen von scheinbar verrückten Ideen, die sich schließlich als genial herausstellten. Nicht von ungefähr schiebt sich einem sofort das Bild „spinniger Professor“ in den Sinn, denkt man an die Spezies der genialen „Verrückten“. Und spätestens seit dem stets wirrharrigen Albert Einstein, der sein verschrobenes Image fleißig pflegte, ist eine gewisse Verrücktheit im Bereich der Wissenschaft salonfähig. Ohne Spleen kein Nobelpreis, möchte man fast meinen.
In der Wirtschaftswelt sieht das freilich anders aus. Dort bevorzugt man (noch) nüchterne, abgeklärte Menschen, die jederzeit vernünftig und logisch zu Werke gehen. Keinem Manager würde es einfallen, sich selbst in seinen Bewerbungsunterlagen als „verrückt“ zu beschreiben, etwa mit den Worten „Ich habe häufig ungewöhnliche Ideen. Zur Erreichung meiner Ziele pflege ich antizyklisch vorzugehen“.
Kein Personalchef würde sich einen solch „verrückten“ Bewerber aus der Nähe ansehen. Jemanden, der gerne gegen den Strom schwimmt, dessen Handeln nicht berechenbar ist. Querulanten stören das Betriebsklima. Menschen, die gerne unkonventionelle bis abgedrehte Wege gehen, sind in den Unternehmen daher selten.
Extras:- 5 Regeln des „verrückten Managements“: So lassen sich systematisch unkonventionelle Ideen entwickeln.
- Lesetipps: Kurzrezensionen zweier Bücher über ungewöhnliche Entscheidungen im Management sowie Hinweis auf einen Fachartikel zum Thema Kreativitätsmanagement.