Tutorial
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Seriöse von unseriösen Coachs unterscheiden

Ob im beruflichen oder privaten Kontext – bei der Bewältigung von Herausforderungen und der Verwirklichung von Zielen kann ein Coach ein hilfreicher Begleiter sein. Wie aber lässt sich sicherstellen, dass man an keinen unseriösen gerät?

Hintergrund

Anders als Psychotherapie ist Coaching nicht gesetzlich reglementiert, der Begriff Coach keine geschützte Berufsbezeichnung. Von den mittlerweile weit über 50.000 „Coachs“ in Deutschland hat vielleicht etwa ein Viertel eine tragfähige, anerkannte Qualifikation. Unter den anderen gibt es nicht wenige Blender und Blenderinnen, die nicht nur mit wirkungslosen Methoden Menschen um ihr Geld bringen, sondern schlimmstenfalls auch um ihr seelisches Gleichgewicht – durch Einsatz von Methoden, dessen Wirkungen sie nicht kennen oder kontrollieren können.

Qualitätshinweis

Die Mitgliedschaft eines Coachs in einem Berufsverband verbürgt für ein gewisses Qualitätsniveau. Vor allem deshalb, weil für die Aufnahme in einen Verband – und vor allem für den Erhalt von Verbandszertifizierungen – bestimmte Erfahrungen und Kompetenzen nachzuweisen sind, die unabhängig geprüft werden. Um welche es sich dabei handelt, legen die Berufsverbände in aller Regel offen. Tut ein Verband dies nicht, kann die Mitgliedschaft in diesem Verband nicht als gesichertes Qualitätsmerkmal gelten. Gute Coachingverbände verfügen zudem über Ethik- beziehungsweise Compliance-Richtlinien, auf deren Einhaltung sich alle Mitglieder verpflichten. Diese sind für Coachinginteressierte ebenfalls frei einsichtig respektive sollten es sein.

Warnhinweise

(Angebliche) Lösung für jedes Problem: Manche Coachs behaupten, wahre Zauberer zu sein, und einem zu fast allem verhelfen zu können. Das klingt verlockend, ist aber unrealistisch. Coaching ist keine Wunscherfüllungsmaschine, und nicht jedes Problem ist durch Coaching zu bewältigen. Der Erfolg eines Coachingprozesses bemisst sich nicht daran, dass ein ganz bestimmtes, zuvor festgelegtes Ergebnis erzielt wird, sondern daran, dass das im Prozess erarbeitete Ergebnis sich als förderlich für die Coachees und gegebenenfalls auch für die auftraggebende Institution erweist. Resultatgarantie ist ausgeschlossen.

Schwammige Prozess- und Methodenbeschreibungen: Qualifizierte Coachs haben kein Problem damit, Personalentwicklungsmaßnahmen wie Trainings, Organisationsentwicklungsformate oder gar Therapien von Coaching abzugrenzen und ihr eigenes Vorgehen nachvollziehbar zu erläutern. Ihr methodisches Wissen und die zugehörige Praxis haben sie in plausibel belegbaren, coachingspezifischen Ausbildungsgängen erworben und entwickeln es über Fortbildung kontinuierlich weiter. Vage Formulierungen, pseudotheoretische, selbstreferentielle Begrifflichkeiten oder die Betonung einer angeblichen völligen Neuartigkeit der „Methode“ deuten eher auf ein fragwürdiges Geschäftsmodell als auf sinnvolles Coaching hin.

Unklare Vertragssituation: Ohne einen Vertrag, der die Rahmenbedingungen klar regelt und sowohl Coachee als auch Coach ohne Nachteil die (vorzeitige) Beendigung des Coachingprozesses erlaubt, ist eine seriöse Zusammenarbeit zwischen Coach und Coachee (beziehungsweise Coach und HR-Abteilung eines Unternehmens) nicht möglich. Der Vertrag schafft für die beteiligten Parteien Klarheit und Transparenz, hält allgemein Ausgangssituation und Ziel des Prozesses sowie die voraussichtliche Dauer fest und regelt die Art der Bezahlung.

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