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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Dorette Lochner und Georg Berkel aus managerSeminare 285, Dezember 2021
Vor allem die Forschungsarbeiten der Psychologieprofessorin Carol Dweck von der Stanford University liefern Hinweise darauf, dass Lernerfolg auch davon abhängt, welches Selbstbild Menschen haben: Gehen sie davon aus, in ihren Talenten und Fähigkeiten eher festgelegt zu sein? Oder sind sie davon überzeugt, sich grundsätzlich weiterentwickeln zu können, wenn sie sich nur ausreichend anstrengen? Letzteres kann Vorteile mit sich bringen, wenn es darum geht, Neues zu lernen und sich auf unbekanntes Terrain zu begeben. Dweck spricht in ersterem Fall von einem Fixed Mindset und in letzterem von einem Growth Mindset. Sind Menschen im Fixed Mindset unterwegs, trauen sie sich oft wenig zu, im Growth Mindset dagegen viel.
Das Dweck'sche Growth-/Fixed-Mindset-Konzept ist attraktiv, aber möglicherweise zu eng gedacht. Dies legt zumindest die Forschung nahe, die Hinweise darauf liefert, dass es nicht immer leistungsförderlich ist, wenn Menschen im Growth Mindset unterwegs sind. Außerdem lassen sich auch in der Führungspraxis Indizien dafür finden, dass ein Growth Mindset nicht die zu jeder Herausforderung passende Haltung ist. Beispiel: Der Mitarbeiter, der bei jedem Projekt, in jeder Community of Practice mitmischt, sich in allen möglichen Bereichen weiterentwickeln will und sich dabei heillos verzettelt. Und zwar in der Überzeugung, mit Anstrengung alles erreichen zu können. Offensichtlich ist im Arbeitsleben das Growth Mindset nicht die einzige Haltung, die Mitarbeitende und Teams voranbringt. Noch nicht einmal in agilen Kontexten. Es lohnt sich daher, das Dweck'sche Konzept weiterzudenken.
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