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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Nele Graf und Andre M. Schmutte aus managerSeminare 284, November 2021
Im Hamsterrad: Warum die Reflexion in Teams so oft auf der Strecke bleibt
Weiterführend gefragt: Welche Fragen in Reflexionsmeetings diskutiert werden sollten
Nachhaltig implementiert: Worauf bei der Protokollierung der Meetingergebnisse zu achten ist und wie sich ihre Umsetzung sicherstellen lässt
Nebenbei gelöst: Warum bei der Prozessreflexion soziale Themen und Probleme im Miteinander fast zwangsläufig auf den Tisch kommen
Transparent nachgehalten: Warum Kennzahlen besser sind als ihr Ruf und warum sie gerade bei der sozialen Reflexion besonders hilfreich sein können
Schaut man sich die Arbeitsweisen von Hochleistungsteams an, entdeckt man dort ein immer wiederkehrendes Muster: Die Teammitglieder halten häufig inne, treten einen Schritt vom Operativen zurück, analysieren ihre Zusammenarbeit und überprüfen ihre Prozesse. Was läuft gut, was läuft weniger gut? Wo haben wir Fehler gemacht, und wie können wir die künftig vermeiden? Welches Know-how fehlt uns, was müssen wir lernen? Oder auch: Was ist uns besonders gut gelungen, woran lag das, und können wir daraus Erfolgsstrategien für andere Projekte ableiten? Auf diese Weise halten sie das Niveau ihrer Zusammenarbeit konstant hoch, werden kontinuierlich besser und bleiben zudem flexibel. Denn je besser Teams ihre eigenen Prozesse kennen und verstehen, desto leichter und schneller können sie sie anpassen, wenn unerwartete interne oder externe Ereignisse dies notwendig machen. Kurz gesagt: Hochleistungsteams sind sehr selbstreflexiv. Und genau das ist das wichtigste Geheimnis ihres Erfolges.
Wobei dies eigentlich kein Geheimnis ist, sondern eher eine Binse. Denn dass Reflexion in der heutigen hochkomplexen und sich immer schneller verändernden Arbeitswelt essenziell und erfolgskritisch ist, weiß wohl jede Wissensarbeiterin und jeder Wissensarbeiter und jede Führungskraft sowieso. Doch Wissen zu besitzen, bedeutet eben nicht – das zeigt sich auch hier wieder einmal sehr deutlich –, es auch anzuwenden. Blickt man nämlich in die Realität der Teamarbeit, erkennt man einen der großen Unterschiede zwischen Hochleistungsteams und durchschnittlichen Gruppen: In der breiten Praxis bleibt die Reflexion allzu oft auf der Strecke .
Das hängt zum einen – natürlich – mit dem hohen Arbeitsdruck zusammen. Noch wichtiger ist jedoch ein anderer, ein menschlicher Faktor. Reflexion zahlt sich im Gegensatz zu Aktion nicht sofort, sondern erst nach einer gewissen Zeit aus. Aus psychologischer Perspektive formuliert: Aktion verspricht schnelle Belohnung (man hat was geschafft und kann einen Punkt auf der eigenen To-do-Liste streichen), Reflexion langfristige. Und Erstere bewertet das Gehirn tendenziell deutlich höher als Letztere, selbst wenn diese deutlich größer ist. Psychologen sprechen von einer kognitiven Verzerrung, die es in diesem Fall eben viel attraktiver erscheinen lässt, operativ zu agieren statt übers eigene Vorgehen zu sinnieren.
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