Jeden Morgen, wenn sie ins Büro kommt und ihren Rechner einschaltet, erlebt Petra Leipold einen kleinen Moment angenehm prickelnder Spannung. Ein intranetbasiertes Programm verrät ihr, ob während der vergangenen 24 Stunden neue Ideen und Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern eingegangen sind. Ins Leere blickt Leipold dabei selten: Von den 1.500 Mitarbeitern des mittelständischen Unternehmens, in dem sie tätig ist – der opta data Gruppe in Essen – kommen im Jahr immerhin etwa 400 Ideen. Meist sind es Vorschläge zur Verbesserung von Prozessabläufen, oft auch Ideen, die in Richtung Qualitätsverbesserung zielen, alles in allem viel Kleinklein, seltener der große Wurf. 'In der Summe aber helfen auch die eher unspektakulären Ideen, Zeit und Geld zu sparen und die Arbeitszufriedenheit, Motivation und Identifikation bei den Mitarbeitern zu steigern', weiß Leipold.
Die ausgebildete Betriebsökonomin ist Leiterin der Stabsstelle Ideenmanagement bei opta data – und hat damit eine in einem mittelständischen Unternehmen immer noch seltene Position inne. Systematisches Ideenmanagement nämlich ist etwas, das man bis heute eher in großen Unternehmen antrifft, ebenso den Posten eines offiziellen, 'hauptamtlichen' Ideenmanagers.
Dass es beim Mittelständler opta data anders ist, geht nicht zuletzt auf die treibende Kraft von Leipold selbst zurück. Sie kam vor 17 Jahren als Chefsekretärin in das Unternehmen, das für Firmen des Gesundheitswesens v.a. Unterstützung in Abrechnungsprozessen und Beratungsdienstleistungen anbietet. Als Sekretärin wurde Leipold von der Geschäftsführung mit der Bearbeitung von diversen Sonderprojekten beauftragt. 'Eines dieser Projekte hatte 1998 die Entwicklung eines betrieblichen Vorschlagswesens zum Inhalt. Da fing ich dann Feuer', sagt Leipold.
Extras:- Von unternehmerischen bis zu sozialen Kompetenzen: Was ein Ideenmanager für seinen Job mitbringen muss
- Literaturtipps: Kurzrezensionen zweier Bücher zum Thema Ideenmanagement