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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Stefanie Puckett aus managerSeminare 284, November 2021
Andersmachen als Affront: Wieso wir auf die Aufforderung, uns auf neue Arbeits- und Führungsansätze und -methoden einzulassen, spontan allergisch reagieren
Spielerische Leichtigkeit statt Selbstzweifel: Warum der Fokus auf Kompetenzlücken beim Einfinden in neue Arbeitsweisen und -methoden kontraproduktiv ist
„Eigentlich bin ich (auch noch) ganz anders“: Wieso es sich lohnt, mit breitem Blick auf die eigenen Stärken zu schauen
Stärkenentwicklung verstehen: Wieso wir manchmal keinen Zugriff auf unsere Potenziale haben
Die ganze Potenzial-Palette: Wie es gelingt, auch bislang vernachlässigte Stärken zu aktivieren und auszubauen
Hybride Zusammenarbeit gestalten. Digitale Tools beherrschen. Zwischen analoger und digitaler Sphäre moderieren ... Die Liste ungewohnter Herausforderungen, mit denen Führungskräfte derzeit konfrontiert sind, ist lang und vielfältig. Kein Wunder, dass viele (zumindest innerlich) abwehrend reagieren, wenn sie sich schon wieder mit einer neuen Methode vertraut machen, einen neuen Ansatz verfolgen sollen. Diese Reaktion ist nicht verwunderlich: Was neu ist und fremd, das liegt für uns zunächst einmal außerhalb unserer Komfortzone. Wir lesen davon, dass es wichtig ist, Digitalkompetenzen aufzubauen und virtuelles Führen zu lernen – und sehen nur eines: Lücken bei uns. Kompetenzgaps. Schwächen und Unzulänglichkeiten. Wir denken, dass es sicherlich mit Anstrengung verbunden sein wird, sich in dieser Richtung weiterentwickeln zu müssen. Wenn wir dann auch noch die nett gemeinte Ermutigung hören, doch mal aus unserer „Komfortzone“ rauszugehen, machen manche von uns die Schotten dicht und verschließen sich den Aufforderungen zur Veränderung.
Auch darauf ist es zurückzuführen, dass einige Führungskräfte und Mitarbeitende, wenn in ihrem Unternehmen neue Arbeitsformen eingeführt werden, mit allen Kräften am Status quo festhalten wollen. Doch selbst für diejenigen, die ihr Bestes tun, um mitzuhalten, fühlt sich die Sache oft nicht gut an. Denn nach landläufiger Erwartung ist es grundsätzlich anstrengend, umzulernen, sich auf Neues einzustellen. Und ganz im Sinne einer Self-fulfilling Prophecy wird es das dann auch. Daher rührt es, dass neue Anforderungen – wie aktuell die der hybriden Zusammenarbeit – häufig stark überschätzt werden. Mit der Folge, dass wir dem Neuen nicht die Chance geben, die es verdient – und uns so die Möglichkeit nehmen, herauszufinden, dass manch neuer Ansatz, manch unbekannte Methode eigentlich wunderbar zu uns passen würde, dass unser Arbeitsalltag dadurch leichter würde und die Qualität unserer Arbeit und Zusammenarbeit steigen könnte.
Dabei gibt es eigentlich schon eine Blaupause, die uns zeigen könnte, worauf es in Phasen des Neulernens tatsächlich ankommt: New Work. Bei neuen – etwa agilen, selbstorganisierten – Arbeitsformen hat sich immer wieder gezeigt, dass es dabei vor allem auf eines ankommt: Offenheit und Experimentierfreude. Man könnte auch sagen: New Work – das sind keine Kompetenzen, die wir nicht haben. Es sind Fragen, die wir gemeinsam beantworten. Indem wir uns beispielsweise unsere Präferenzen mitteilen, uns abstimmen – und dann Dinge erproben, Ende: offen. Das angespannte Schielen auf (vermeintliche) Kompetenzlücken und damit Schwächen hilft da nicht weiter. Es führt eher dazu, dass wir die spielerische Leichtigkeit verlieren, die wir brauchen, um uns auf neues Terrain zu begeben und uns auch selbst in neuen Kontexten und neuen Rollen zu erproben.
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