Wer eine Coaching-Ausbildung absolvieren möchte und sichergehen will, ein hochwertiges Programm zu absolvieren, hat es bis dato schwer. Zwar gibt es mit 300 Ausbildungen zahlreiche - und darunter auch fundierte - Angebote. Doch wie lassen sich diese finden und identifizieren?
In der Praxis kann ein Interessent nur hoffen, einen „guten Tipp“ zu bekommen, wenn er sich im Bekannten- und Kollegenkreis umhört. Es überwiegt die Qualitätseinschätzung per „Mundpropaganda“. Dies erscheint insofern paradox, als es verschiedene Verfahren am Markt gibt, die zu einer objektiveren Qualitätseinschätzung taugen sollten. Bei näherer Betrachtung zeigt sich hingegen, dass die bisher eingesetzten Einschätzungsverfahren für die Auswahl einer Ausbildung wenig Orientierung bieten.
Der „EMCC Quality Award Application Process“
Das European Mentoring and Coaching Council (EMCC) verwendet zur Einschätzung der von ihm zertifizierten Coaching-Weiterbildungen den „EMCC Quality Award Application Process“. Kernstück dieses Qualitätsmodells sind die Kompetenzen der ausgebildeten Coaches, die „compentencies“. Diese bestehen aus 50 Begriffen (z.B. Corporate Knowledge, Professional Discipline, Self Awareness, Systems Thinking etc.), die acht Bereichen zugeordnet werden.
Warum es gerade diese und keine anderen Kompetenzen sind, die betrachtet werden bzw. ob diese Begriffsliste auf einer empirischen Basis beruht, bleibt unklar. Wie die Kompetenzen gemessen oder operationalisiert werden, ist nicht festgelegt, ein Raster dafür existiert nicht. Das Kernproblem bei diesem Modell ist jedoch, dass es ausschließlich die Fähigkeiten der Ausbildungsabsolventen betrachtet.
Extras:- Fachartikel Qualitätstest: Bericht über ein Verfahren, mit dem sich die Qualität von Coaching-Ausbildungen messen lässt.
- Service: Kurzrezensionen zweier Bücher über Qualität im Coaching sowie Hinweise auf zwei Webseiten, auf denen Hilfe bei der Auswahl einer Coaching-Ausbildung geboten wird.