Um es gleich vorwegzunehmen: Anders als die 68er-Generation geht heute kaum noch jemand davon aus, dass Hierarchie und Führung an sich etwas Pathologisches sind. Vielmehr hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass Hierarchien in größeren Gruppen durchaus vernünftig sind.
Hierarchisch strukturierte Gruppen können in Gefahrensituationen schnellere Entscheidungen treffen. Sie können bei komplexen Aufgaben durch sinnvolle Arbeitsteilung eine hohe Effizienz sicherstellen. Und sie können dafür sorgen, dass die Tüchtigsten und Kompetentesten die anderen anleiten, unterstützen und ausbilden. Eine Stellung hoch oben in der Hierarchie greift weder zwangsläufig das seelische Gleichgewicht an, noch schaffen es nur Menschen mit einer gestörten Psyche in eine solche Position.
Dennoch gibt es auch unter Managern Menschen mit Persönlichkeitsstörungen. Und diese Störungen können unter den Rahmenbedingungen der Führung Konsequenzen zur Folge haben, die für das Unternehmen, die betroffenen Mitarbeiter und natürlich auch für die Führungskraft selbst sehr leidvoll sein können. Das Tückische daran: Es sind eben jene Antriebsfedern, die Führungskräfte brauchen, um für ihren Job motiviert zu sein, die sich im ungünstigen Fall zu Störungen auswachsen können.
Tatsache ist: Bestimmte Persönlichkeits- oder Motivationsstrukturen lassen es für Menschen attraktiv erscheinen, eine über andere Menschen bestimmende Rolle anzustreben. Hierbei gibt es zwei grundsätzliche Antriebskräfte, die gleichzeitig die zwei großen Aufgaben repräsentieren, die ein jeder Mensch in seinem Leben zu bewältigen hat.
Extras:- Typografie der Entgleisungen: Zu welchen psychischen Störungen welche Managertypen neigen.
- Service: Kurzrezensionen zweier Bücher zum Thema Führungspsychologie.